12 Stufen beim Hausbau: Was Sie alles wissen müssen

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Sie planen den Bau Ihres Wunschhauses? Sie haben Interesse am Kauf eines Neubaus? Was auch immer Ihre Vorhaben sind, mit unserem umfangreichen Leitfaden zum Hausbau haben Sie alles, was Sie wissen müssen.

Was Sie vor dem Bau eines Hauses beachten sollten

Der Prozess des Hausbaus kann sowohl Spaß machen als auch eine besondere Belastung darstellen. Bei der Überlegung, ob ein Hausbau das Richtige für Sie ist, sollten Sie die Vor- und Nachteile jeder der unten aufgeführten Optionen abwägen. Warum ist es für Sie kosteneffektiv ein Haus zu bauen? Wünschen Sie sich eine individuelle Gestaltung des gesamten Hauses oder nur einiger Annehmlichkeiten? Auf was müssen Sie sich während des Bauprozesses einstellen?

Was kostet es: Ist es billiger, ein Haus zu kaufen oder zu bauen? Bei einem Vergleich der Kosten eines Neubaus mit denen eines Hauses im Bestand gibt es mehr zu beachten als nur das Preisschild. Wir wollen uns einige der beteiligten Variablen ansehen, damit Sie entscheiden können, welche Variante die Kosten wert ist.

Finanzierung

Sie werden Ihren Neubau über einen Immobilienkredit finanzieren, sofern Sie nicht in bar bezahlen. Da bei solchen Darlehen die Zinsen höher sind als bei einer gewöhnlichen Baufinanzierung, kann dies die Gesamtkosten für das Haus erhöhen. Des Weiteren wird von den Käufern erwartet, dass sie zwischen 20 und 25 % der Baukosten anzahlen. Das ist wichtig zu wissen, wenn Sie planen, eine Immobilie kaufen zu wollen. Immobilienfinanzierungen für bestehende Häuser sind flexibler in Bezug auf die Anzahlungsanforderungen.

Preis pro Quadratmeter

Ein neues Haus ist oft größer als ein älteres, wodurch sich Ihre Wahrnehmung des Preises ändern kann. Die Kosten für den Bau eines neuen Hauses sind zwar anfänglich eine größere Investition, aber pro Quadratmeter ist es oft billiger und bietet mehr Platz für Ihr Geld. Beispielsweise kostet ein Haus mit 150 Quadratmetern, das in den 1960er Jahren gebaut wurde, im Durchschnitt 2000 Euro pro Quadratmeter. Ein Neubau mit ca. 200 Quadratmetern kostet durchschnittlich ca. 1700 Euro pro Quadratmeter.

Architektenkosten

Bei einigen Bauunternehmen ist ein Architekt Teil des Teams. Sollte dies nicht der Fall sein, denken Sie daran, die Honorare des Architekten in Ihre Planungen einzubeziehen. Diese liegen in der Regel zwischen 5%-15% der gesamten Projektkosten. Bei einem bereits bestehenden Haus fallen diese Kosten natürlich nicht an.

Instandhaltung und Landschaftsbau

Bei einem Neubau fallen zunächst weniger Reparaturen an und er ist energieeffizienter, was die Kosten weiter senkt. Bei älteren Häusern sind bereits Rasenflächen und Bäume vorhanden, so dass Sie bei der Anlage Ihres Gartens Zeit und Geld sparen.

Zeit und Engagement

Können Sie sich darauf einstellen, in den Hausbau involviert zu sein? Dies erfordert Zeit und Energie und die Bereitschaft, zu lernen. Wird das Ihren beruflichen oder familiären Verpflichtungen entgegenstehen? Diese Frage lässt sich zwar nicht in Geld ausdrücken, ist aber dennoch wichtig zu bedenken.

Ist ein Hauskauf oder ein Hausbau also billiger? Der Kaufpreis eines neu gebauten Hauses ist zwar in der Regel (im Durchschnitt) höher als der eines bestehenden Hauses, aber dafür sind die Kosten pro Quadratmeter in der Regel geringer und Sie müssen sich anfangs nicht um die Instandhaltung kümmern. Die Finanzierung kann jedoch teurer sein und es können zusätzliche Kosten wie Architektenhonorare und die Gestaltung des Gartens anfallen.

Den gewünschten Haustyp kennen

Beim Hausbau gibt es verschiedene Typen: Fertighäuser, Bauträgerhäuser und komplett individuelle Häuser. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen Varianten ist der Grad der Individualisierung.

Fertighaus – Bei Fertighäusern wählen die Bauherren bestimmte Grundrisse aus, die alle ähnlich aussehen und die gleichen Annehmlichkeiten haben. Sie haben hier nur wenige Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung.

Bauträgerhäuser – Bauträgerhäuser sind ähnlich wie Fertighäuser, jedoch sind einige Anpassungen möglich, wenn Sie früh genug im Bauprozess kaufen. Der Grundriss wird vom Bauherrn festgelegt, aber die Käufer können einige persönliche Details auswählen.

Individuelle Häuser – Die meisten Möglichkeiten bieten Ihnen individuelle Häuser. Sie können das Grundstück, den Grundriss und alle Ausstattungsmerkmale selbst wählen. Sie haben die vollständige Kontrolle über jedes Detail, um Ihr Traumhaus zu bauen.

Welche Schritte sind für den Bau eines Hauses erforderlich?

Der Bau eines Hauses besteht aus vielen Schritten, vom Gießen des Fundaments über den Rohbau bis hin zur Auswahl der Farben. Dieses Handbuch zeigt Ihnen den Prozess des Hausbaus, damit Sie wissen, was Sie bei jedem Schritt erwartet.

1. Baustellenvorbereitung

Wenn Ihr Bauunternehmer die entsprechenden Genehmigungen eingeholt hat, ist der erste Schritt beim Bau eines Hauses die Vorbereitung des Grundstücks. Im Rahmen der Baustellenvorbereitung wird das Grundstück von Steinen, Schutt und Bäumen befreit. Das Ziel ist es, das Grundstück zu ebnen, bevor das Fundament gegossen wird.

2. Das Gießen des Fundaments

Die Fundamente werden normalerweise auf Sohlen errichtet. Diese bestehen aus gegossenem Beton mit Stahlstäben. Der Beton ist nicht wasserdicht, daher wird Ihr Bauunternehmer ihn mit einer wasserabweisenden Substanz besprühen. Das Fundament wird von städtischen Inspektoren untersucht, bevor der Bau fortgesetzt wird.

3. Rohbau

In dieser Phase werden die Wände, Fenster und Türen sowie die Boden- und Dachsysteme eingebaut. Das sogenannte Skelett Ihres neuen Hauses nimmt nun Gestalt an!

4. Installation von Sanitär- und Elektro-Anlagen

Wenn das Gebäude „trocken“ ist, ist es an der Zeit, die Sanitär- und Elektro-Anlagen einzurichten. Nach ihrer Installation wird ein Inspektor die Rohre, die elektrische Verkabelung und die Heiz- und Kühlkanäle abnehmen. Normalerweise plant der Bauherr die Installation der Leitungen nach der Installation der Sanitärkanäle, da es für den Elektriker einfacher ist, um die anderen beiden Gewerke herum zu arbeiten.

5. Dämmung anbringen

Die zusätzliche Isolierung ist ein wichtiger Schritt, um die Temperatur in einem Haus zu kontrollieren und die Kühl- und Heizkosten niedrig zu halten. Zu den gängigen Dämmmaterialien gehören Schaumstoff, Glasfaser und Zellulose. Normalerweise isoliert Ihr Bauunternehmer die Außenwände und die Bereiche um den Keller oder den Dachboden.

6. Trockenbauwände hinzufügen

Wenn die Trockenbauwände hochgezogen sind, sieht das Innere Ihres Hauses bereits komplett aus. Der Bauunternehmer wird die Trockenbauwände aufhängen und alle erhabenen Oberflächen mit einer Spachtelmasse abdecken. Um den Wänden ein interessantes Aussehen zu verleihen, wird eventuell ein Texturspray verwendet. Und zum Schluss wird eine Grundierung aufgetragen.

7. Innenausbau

Sind die Trockenbauwände fertig, wird sich Ihr Bauherr auf den Innenausbau konzentrieren, z. B. auf den Kamin, die Innentüren und Fensterbänke sowie die Zierleisten. Sie werden endlich die Farbe an den Wänden sehen.

8. Äußere Anstriche

Auch im Außenbereich Ihres neuen Hauses nehmen die Dinge nun langsam Gestalt an.  Das Bauunternehmen wird die Planierung des Außenbereichs abschließen, um eine ordnungsgemäße Entwässerung vom Haus weg sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass Ihr neuer Garten gut zur Geltung kommt.

9. Einbau der Armaturen

In diesem Arbeitsschritt installiert Ihr Bauherr die Armaturen, wie z.B. Lichtschalter und Wasserhähne. Sie werden auch Ihre Toiletten und Waschbecken eingebaut sehen.

10. Verlegen des Fußbodens

In diesem Schritt wird Ihr Handwerker entweder Hartholzböden oder Teppichböden verlegen. Bei der Auswahl sollten Sie bedenken, welcher Bodenbelag für Sie in jedem Raum Ihres Hauses der richtige ist. Wenn Sie beispielsweise unter Allergien leiden, ist Hartholz vielleicht die richtige Wahl für Sie. Ihr neues Haus wird nach diesem Schritt bezugsfertig aussehen!

11. Inspektion

Die Endabnahme durch die Bauaufsichtsbehörde bescheinigt Ihnen, dass Ihr Haus bezugsfertig ist. Das bedeutet, dass Sie nun einziehen können! Wenn es Mängel gibt, wird eine zweite Inspektion angesetzt. Sie soll bestätigen, dass der Bauherr die Probleme behoben hat. Wenn Sie ein Haus bauen, sollten Sie auch einen unabhängigen Inspektor hinzuziehen.

12. Abschlussbesichtigung

Ihr Bauunternehmer zeigt Ihnen die Ausstattung des neuen Hauses und geht auf Ihre Pflichten im Rahmen der Gewährleistungspflicht ein. Bei dieser Gelegenheit können Sie auf alles hinweisen, was Sie vor dem Einzug korrigieren möchten. Es ist wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen und die Dinge genau unter die Lupe nehmen. Kontrollieren Sie zum Beispiel, ob alle von Ihnen gewünschten Ausstattungsmerkmale vorhanden sind und ob alle Steckdosen funktionieren.