Unterlegscheiben: Darum ist die kleine Scheibe so wichtig für jede Schraubverbindung

Redaktion

Unterlegscheiben, oft unterschätzt, spielen eine entscheidende Rolle in der Welt der Schraubverbindungen. Diese kleinen, meist runden Scheiben, die zwischen Schraubenkopf oder Mutter und dem Werkstück platziert werden, sind weit mehr als nur Füllmaterial. Sie tragen maßgeblich zur Sicherheit, Stabilität und Langlebigkeit von Konstruktionen in verschiedensten Anwendungsbereichen bei. Von der Automobilindustrie bis zum Möbelbau sind Unterlegscheiben unverzichtbar, um Schraubenverbindungen zu optimieren und vorzeitigen Ausfällen vorzubeugen.

Was sind Unterlegscheiben?

Unterlegscheiben, oft auch Beilagscheiben genannt, sind flache Scheiben, die typischerweise aus Metall, aber auch aus Kunststoff wie Polyamid gefertigt sein können. Sie werden in Schraubverbindungen verwendet, um die Kraftverteilung zu optimieren und Beschädigungen der Oberfläche des Werkstücks zu verhindern. Eine Unterlegscheibe wird üblicherweise zwischen dem Schraubenkopf oder der Mutter und dem zu verschraubenden Bauteil platziert. Dadurch wird die Auflagefläche vergrößert und die Belastung gleichmäßiger verteilt, was insbesondere bei weichen Materialien wichtig ist. Die Norm DIN regelt die Standardabmessungen und Materialeigenschaften vieler Unterlegscheiben, um eine hohe Qualität und Austauschbarkeit zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Arten von Unterlegscheiben, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen.

Arten von Unterlegscheiben

Es gibt eine Vielzahl von Arten von Unterlegscheiben, die jeweils für spezifische Anwendungen und Anforderungen entwickelt wurden. Die flachen U-Scheiben, auch bekannt als Beilagscheiben, sind die am häufigsten verwendeten Unterlegscheiben. Sie dienen hauptsächlich dazu, die Auflagefläche des Schraubenkopfes oder der Mutter zu vergrößern und die Belastung gleichmäßiger auf das Werkstück zu verteilen. Andere Typen dienen wiederum anderen Zwecken. Hier sind einige Beispiele:

  • Federscheiben üben eine axiale Kraft aus, um die Schraubverbindung unter Spannung zu halten und das Losdrehen durch Vibrationen zu verhindern.
  • Zahnscheiben bieten durch ihre Zähne einen zusätzlichen Halt, indem sie sich in das Werkstück oder den Schraubenkopf eingraben und so das Risiko des Lockerns verringern.

Für Anwendungen, bei denen eine hohe Sicherung gegen Vibrationen erforderlich ist, werden oft spezielle Sicherungsscheiben verwendet, die das unbeabsichtigte Losdrehen der Mutter oder Schraube verhindern. Einige Unterlegscheiben sind auch mit integrierten Dichtungen versehen, um das Eindringen von Feuchtigkeit oder anderen Medien in die Schraubverbindung zu verhindern und die Korrosion zu minimieren. Die Wahl der richtigen Art der Unterlegscheibe hängt von den spezifischen Anforderungen der Schraubverbindung ab, einschließlich der zu erwartenden Belastung, Vibrationen und Umgebungsbedingungen. Es gibt auch Schraubenscheiben, bei denen die Unterlegscheibe unverlierbar mit der Schraube verbunden ist, was die Montage vereinfacht und das Risiko des Verlusts der Unterlegscheibe verringert.

Materialien von Unterlegscheiben

Die Materialien, aus denen Unterlegscheiben gefertigt werden, sind entscheidend für ihre Funktion und Lebensdauer. Es gibt eine Vielfalt an Optionen, die jeweils spezifische Vorteile bieten, unter anderem:

  • Stahl, oft verzinkt, um Korrosion zu widerstehen.
  • Edelstahl, besonders geeignet für Umgebungen, in denen Korrosion ein großes Problem darstellt, wie beispielsweise in der Automobilindustrie oder im Außenbereich.
  • Kunststoff wie Polyamid, da diese leicht, isolierend und beständig gegenüber vielen Chemikalien sind.

Das gewählte Material beeinflusst maßgeblich die Belastbarkeit, die Korrosionsbeständigkeit und die Temperaturbeständigkeit der Unterlegscheibe. Die richtige Materialauswahl ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Unterlegscheibe ihre Funktion erfüllt und die Schraubverbindung zuverlässig schützt. Die Oberflächenbeschaffenheit der Unterlegscheibe kann auch eine Rolle spielen. Eine glatte Oberfläche kann beispielsweise die Reibung zwischen Schraubenkopf und Werkstück verringern und so das Anziehen erleichtern. Die DIN Normen definieren die Materialeigenschaften und Abmessungen verschiedener Unterlegscheiben, um eine hohe Qualität und Austauschbarkeit zu gewährleisten. Die falsche Unterlegscheibe kann die Schraubverbindungen beeinträchtigen und zu Beschädigungen führen.

Anwendung von Unterlegscheiben

Unterlegscheiben finden breite Anwendung in einer Vielzahl von Branchen und Bereichen. Sie übernehmen wichtige Aufgaben, zum Beispiel:

  • In der Automobilindustrie werden Unterlegscheiben verwendet, um Schraubverbindungen in Motoren, Fahrwerken und Karosserien zu sichern.
  • Im Bauwesen werden Unterlegscheiben verwendet, um schwere Lasten zu tragen und die Belastung auf große Flächen zu verteilen.

Auch im Maschinenbau sind Unterlegscheiben unverzichtbar, um die Lebensdauer von Maschinen und Anlagen zu verlängern. Sie werden verwendet, um die Schraubverbindungen in Motoren, Getrieben und anderen mechanischen Komponenten zu sichern. Bei der Montage von Möbeln sorgen Unterlegscheiben für eine stabile und dauerhafte Verbindung von Holzteilen. Die richtige Größe und Art der Unterlegscheibe ist entscheidend für die jeweilige Anwendung, um Beschädigungen des Werkstücks zu vermeiden und eine zuverlässige Schraubverbindung zu gewährleisten. Es gibt Unterlegscheiben, die speziell für bestimmte Anwendungen entwickelt wurden, beispielsweise für den Einsatz in Umgebungen mit hoher Korrosionsgefahr oder bei ständigen Vibrationen.

Sicherung von Schrauben mit Unterlegscheiben

Die Sicherung von Schrauben mit Unterlegscheiben ist ein entscheidender Aspekt, um die Stabilität und Zuverlässigkeit von Schraubverbindungen zu gewährleisten.

Insbesondere in Anwendungen, in denen Schraubverbindungen ständigen Vibrationen ausgesetzt sind, können sich Muttern und Schrauben allmählich lockern. Hier kommen spezielle Arten und Funktionen von Unterlegscheiben zum Einsatz, die das Losdrehen verhindern. Federscheiben üben eine konstante Vorspannkraft auf die Schraube und Mutter aus, die das Gewinde fest zusammenhält und ein Lockern verhindert. Zahnscheiben mit einer gezahnten Oberfläche verzahnen sich mit dem Werkstück und dem Schraubenkopf oder der Mutter, wodurch ein zusätzlicher Halt entsteht. Sicherungsscheiben sind so konstruiert, dass sie ein unbeabsichtigtes Losdrehen verhindern, indem sie sich beispielsweise verhaken oder verriegeln. Die Wahl der richtigen Unterlegscheibe hängt von den spezifischen Anforderungen der Schraubverbindung ab, einschließlich der zu erwartenden Belastung, Vibrationen und Umgebungsbedingungen. Es gibt auch Unterlegscheiben, die unverlierbar mit der Schraube verbunden sind, sogenannte Schraubenscheiben, was die Montage vereinfacht und das Risiko des Verlusts der Unterlegscheibe verringert. Die Verwendung von Unterlegscheiben zur Sicherung von Schrauben ist besonders wichtig in sicherheitskritischen Anwendungen, beispielsweise in der Automobilindustrie, im Bauwesen und im Maschinenbau, wo ein Versagen der Schraubverbindung schwerwiegende Folgen haben kann. Das richtige Material der Unterlegscheibe, wie Edelstahl oder verzinkt, spielt auch eine Rolle bei der Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit der Schraubverbindung.