Den Stromverbrauch deutlich senken und Geld sparen, das ist vielen Hausbauern heute wichtig. Mit einer effizienten Anlage kann überschüssiger Strom sogar ins öffentliche Netz eingespeist werden, was die Kosten weiter senkt. Ab einer gewissen Größe lässt sich die Photovoltaik-Anlage nur selten in Eigenregie realisieren – ein Profi muss ran. Hier ein paar Tipps zur Planung und Umsetzung einer PV-Anlage auf dem Dach des Eigenheims oder auf dem Balkon.
Investitionskosten vergleichen
Je nach Größe und Anzahl der Solarmodule unterscheiden sich die PV Anlage Kosten. Ein Vergleich verschiedener Anbieter kann daher für die Entscheidung hilfreich sein. Ab wann sich eine PV-Anlage für den Besitzer lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa von der Neigung und Ausrichtung des Daches, aber auch von der Sonneneinstrahlung der Region und von eventuell vorhandener Verschattung durch umliegende Bäume. Bei der Planung und Installation größerer Solaranlagen helfen Profis, kleinere Modelle lassen sich aber auch selbst installieren.
Ist der Standort günstig?
Ein günstiger Standort liegt in einer sonnenreichen Gegend. Wo diese optimalerweise in Deutschland liegen, lässt sich leicht über ein Solarkataster herausfinden. Auf der Basis von Luftbildern, amtlichen Vermessungsdaten sowie den durchschnittlichen Daten zur Sonneneinstrahlung im Jahr lässt sich hier für jeden Standort eine Prognose für das Solar-Potenzial ermitteln. Auch Solaranlagen-Fachbetriebe wissen, ob ein Standort günstig für die Installation einer Solaranlage ist.
Mit Wärmepumpe kombinieren
Eine Wärmepumpe lässt sich mit einer PV-Anlage kombinieren. Dadurch ist diese mit ausreichend Strom versorgt, die dafür nötige Leistung liegt bei etwa 8 bis 11 kWp. Wer gerade den Einbau einer Wärmepumpe plant, kann sich in diesem Zuge auch gleich um den nachhaltigen Mix aus Solar und Wärmepumpe kümmern.
Tipp: Mit der Solaranlage lässt sich auch das Elektroauto aufladen.
Solarstrom einspeisen und doppelt sparen
Wird der selbst verbrauchte Strom komplett durch Solar gedeckt, ist das für Paare und Familien mit einem hohen Stromverbrauch schon eine deutliche Entlastung. Im Urlaub oder bei sonstiger Abwesenheit kann zu viel produzierter Strom sogar ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dafür erhalten Solaranlagenbesitzer eine sogenannte Einspeisevergütung, wenn auch eher einen geringen Betrag. Wie sehr sich die Installation lohnt, hängt unter anderem auch vom installierten PV-Speicher ab.
Wichtige Voraussetzungen für eine Solaranlage
Bevor eine Solaranlage geplant und realisiert wird, sind folgende Dinge wichtig:
- Förderung vor dem Kauf beantragen und bewilligen lassen, nicht umgekehrt. Ist die Installation schon erfolgt, kann es für eine Förderung bereits zu spät sein.
- Die Voraussetzungen sollten Hausbesitzer von einem Profi prüfen lassen, damit sich die Installation wirklich lohnt.
- Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, unterliegen besonderen Auflagen. Eventuell ist die Anbringung einer Solaranlage auch gar nicht erlaubt. Hier ist das Amt für Bau- und Denkmalschutz der richtige Ansprechpartner.
- Bei Reihenhäusern sind Abstandsregeln (zwischen PV-Anlage und Brandschutzwänden) einzuhalten. Abhängig vom Bundesland kann dieser Mindestabstand zwischen 0,5 und 1,25 Metern betragen.
- Stehen um das Haus herum viele große Bäume, die Schatten werfen, ist das hinderlich für einen guten Energieertrag. Um die Sonnenenergie optimal zu nutzen, sollten Hausbesitzer überlegen, einige davon zu fällen, damit die Solarmodule mehr Sonne abbekommen.
Photovoltaik für ein Einfamilienhaus ist fast immer sinnvoll
Sind die baulichen Voraussetzungen gegeben und die Dachausrichtung stimmt, lohnt sich eine PV-Anlage in den meisten Fällen. Am effizientesten ist die Installation, wenn die Bewohner des Hauses statt teurem Netzstrom den günstig produzierten Solarstrom nutzen. Schon nach wenigen Jahren haben sich die Anschaffungskosten in der Regel amortisiert. Wer neu baut, kann die Installation auf dem Dach gleich mit einplanen und die perfekten Bedingungen schaffen (z. B. Ausrichtung des Daches, Fällen von großen Bäumen). Besitzer von Bestandsimmobilien können ebenfalls nachträglich noch eine moderne PV-Anlage installieren und so den Wert ihres Hauses deutlich steigern.
Förderungen für Photovoltaik-Anlagen nutzen
Für die Installation einer PV-Anlage gibt es verschiedene Förderprogramme. Diese helfen dabei, die Investitionskosten zu reduzieren. Zum einen gibt es bundesweite Förderungen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), es kommen aber auch regionale Förderprogramme infrage. Eventuell lassen sich sogar beide miteinander kombinieren. Informationen zu möglichen Förderungen gibt es auf den jeweiligen Websites der KfW oder bei anderen Anbietern, die Förderangebote ermöglichen.
Warum die Solaranlage lieber nicht selbst installieren?
Wer handwerklich begabt ist und keine Probleme mit Arbeiten auf dem Dach hat, der kann eine PV-Anlage theoretisch auch selbst montieren. Das spart viel Geld, ist aber nicht ganz einfach. Grundsätzlich ist das erlaubt, die PV-Anlage, Wechselrichter und Überspannungsschutz sowie alle nötigen Verkabelungen in Eigenregie zu installieren. Allerdings muss der Anschluss an das Stromnetz durch einen zugelassenen Elektriker erfolgen. Für diese Arbeit ist (auch aus Haftungsgründen) daher in jedem Fall die Beauftragung einer Fachfirma nötig.
Hinweis: Manche Hersteller schließen Garantieleistungen aus, wenn der Besitzer der neuen PV-Anlage alles in Eigenregie aufbaut. Neben dem Verfall der Garantie kann es zudem bei Schäden (z. B. durch heruntergefallene Module, Fassadenschaden) zu einem verminderten Versicherungsschutz kommen, sofern die Ursache durch eine fehlerhafte Installation entstanden ist. Wer bei privaten Dacharbeiten abstürzt, kann sich außerdem schwer verletzen. Eine Fachfirma ist für unerfahrene Hausbesitzer in jedem Fall die sicherste Lösung. Je steiler das Dach, desto gefährlicher die Installation.
Balkonkraftwerke – ideal für Wohnungen mit Balkon
Wohnungseigentümer oder Mieter profitieren ebenfalls vom Einbau einer Solaranlage. Ob auf dem Dach, auf der Terrasse oder dem Balkon – liegen diese auf der sonnigen Seite, lassen sich mit kleineren Modellen gute Stromerträge erzielen. Sogenannte Balkonkraftwerke gibt es bereits installationsfertig zur Montage auf dem Balkon, am Geländer oder an einer Balkonwand. Diese dürfen eine bestimmte Ausgangsleistung nicht überschreiten, tragen aber dennoch zur Reduzierung der Stromkosten bei. Durch den günstigen Preis von Balkonkraftwerken haben sich die Anschaffungskosten oft sehr schnell amortisiert. Auch wenn die Anbringung auf dem Balkon deutlich einfacher ist, kann hier ebenfalls ein Profi bei der Installation hilfreich sein. Etwa, wenn die Module an der Außenseite des Balkongeländers fest und absturzsicher installiert werden müssen.
Tipp: Eine vorherige Information an den Vermieter ist zu empfehlen, auch wenn Vermieter dank der neuen Gesetzeslage nicht mehr unbedingt zustimmen müssen, damit ein Balkonkraftwerk installiert werden kann. Das gilt in jedem Fall, wenn die Solarmodule an der Fassade befestigt werden, da Veränderungen an dieser immer mit dem Vermieter abzusprechen sind. Vielleicht besteht auf Nachfrage sogar die Möglichkeit, dass Vermieter eine Solaranlage auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses installieren. Dadurch wird die gesamte Immobilie nachhaltiger und Mieter sowie Eigentümer der einzelnen Wohnungen sparen Energiekosten.