Wien (OTS) – Ab Oktober 2025 startet in Österreich eine groß
angelegte
sozialwissenschaftliche Studie mit dem Titel „Wie geht’s uns in
Österreich?“. Ziel ist es, über viele Jahre hinweg umfassende Daten
zu Arbeit, Einkommen, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Familie und
Einstellungen der Menschen in Österreich zu erheben. Rund 5.000
Haushalte sollen jährlich befragt werden.
Das besondere an der langlaufenden Panelstudie, dem „Austrian
Socio-Economic Panel“ (ASEP), ist: Es werden dieselben Personen über
viele Jahre hinweg mehrfach teilnehmen. Dadurch lassen sich
Veränderungen im Leben und im Denken sichtbar machen – etwa nach
Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Krisen wie der Corona-Pandemie. Auf
diese Weise werden größere gesellschaftliche Entwicklungen und
Zusammenhänge erkennbar.
„Die wiederholte Befragung derselben Haushalte ermöglicht ein
tieferes Verständnis darüber, wie Menschen in Österreich leben,
arbeiten und mit gesellschaftlichen Veränderungen umgehen. Mit dieser
Langzeiterhebung schaffen wir erstmals in Österreich eine
einzigartige Datenbasis, die sichtbar macht, wie sich
Lebensrealitäten über Jahre hinweg verändern – ein unverzichtbares
Fundament für Wissenschaft und Politik“, sagt Manuela Lenk,
fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Einzigartige Datenbasis für Wissenschaft und Politik
„Wie geht’s uns in Österreich?“ reiht sich in die Tradition
international erfolgreicher Panelstudien wie dem Sozio-oekonomischen
Panel (SOEP) in Deutschland oder „Understanding Society“ in
Großbritannien ein. In Österreich ist die Studie die erste ihrer Art.
Durchgeführt wird das Projekt von Statistik Austria mit
Fördermitteln des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und
Forschung (BMFWF) in enger Kooperation mit rund 50
Wissenschafter:innen verschiedener Disziplinen – von Soziologie und
Ökonomie über Politikwissenschaft und Psychologie bis zur Demografie.
Die erhobenen Daten stehen anonymisiert der gesamten
Forschungscommunity zur Verfügung. Zudem wird ab 2026 jährlich ein
Kontingent im Fragebogen per Ausschreibungsverfahren kostenlos an
national und international Forschende vergeben, um weitere für die
Allgemeinheit wissenschaftlich wertvolle Inhalte einzubringen.
Lebensrealitäten sichtbar machen
Das Spektrum der Themen reicht von Fragen zu Einkommen, Vermögen
und Arbeitsbedingungen über Wohnsituation und Familienstrukturen bis
hin zu Gesundheit sowie politischen, sozialen, ökonomischen und
ökologischen Einstellungen und Verhaltensweisen. Beispiele aus
vergleichbaren Projekten zeigen den Mehrwert: So konnte etwa
untersucht werden, welche Auswirkungen der Mindestlohn in Deutschland
hatte oder wie sich die Corona-Pandemie auf das Wohlbefinden von
pflegenden Angehörigen ausgewirkt hat. Ähnliche Analysen werden
künftig auch für Österreich möglich – von der Belastung durch
steigende Mieten bis hin zu Veränderungen in Partnerschaften oder der
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.
Sämtliche Informationen zur Erhebung „Wie geht’s uns in
Österreich?“ und zum Austrian Socio-Economic Panel (ASEP) sind auf
der Website von Statistik Austria zu finden.




