Wien (OTS) – „Zwei Brüder brauchen dieselbe Behandlung. Einer bekommt
sie zuhause,
der andere muss jede Woche 30 Kilometer ins Spital fahren“, hatte
Volksanwalt Bernhard Achitz im September 2024 kritisiert. Nun gibt es
endlich eine Lösung: Der bei der BVAEB versicherte Georg B. kann
endlich – wie sein Bruder Karl B. – zuhause behandelt werden. Achitz:
„Schön, dass es endlich eine Lösung gibt und auch Georg B. die
Behandlung dort bekommt, wo es für ihn am sinnvollsten ist: zuhause.
Es wäre aber noch schöner, wenn solche Fälle künftig von Anfang an
nicht auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werden. Künftig muss
die Leistung sofort zur Verfügung stehen, und Land und Kasse sollen
sich im Hintergrund ausmachen, wer welchen Teil der Kosten
übernimmt.“
Rückblick: Mutter musste Georg B. jedes Mal 30 Kilometer ins
Spital führen
Die Brüder Karl und Georg B. haben die Stoffwechselerkrankung
Morbus Hunter. Beide benötigen daher dieselbe Behandlung: Eine
Enzymersatztherapie, bei der das Medikament Elaprase per Infusion
verabreicht wird. Karl B. ist bei der ÖGK versichert. Die ermöglicht
ihm, dass die wöchentliche Infusion zuhause von einer Pflegerin
verabreicht wird.
Sein Bruder Georg B. hat in der Küche eines Landespflegeheims
gearbeitet, er ist daher bei der BVAEB versichert. Sie verweigerte
ihm die Heimtherapie. Seine Mutter Marianne B. musste ihn jedes Mal
30 Kilometer weit ins Spital führen, und nach der fünfstündigen
Behandlung wieder nachhause.
Volksanwalt Bernhard Achitz kritisierte im September 2024 in der
ORF-Sendung „Bürgeranwalt“: „Während die ÖGK sich offensichtlich mit
dem Land Niederösterreich über Abwicklung und Kostenaufteilung
geeinigt hat, schafft das die BVAEB nicht. Das ist ein Musterbeispiel
für die Absurdität des zersplitterten Sozialversicherungssystems. Die
oft versprochene Vereinheitlichung der Leistungen liegt offenbar noch
in weiter Ferne.“
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