Unser täglich Brot: Gelebte Hochkultur in Österreich

Wien (OTS) – “Brot ist weit mehr als ein Grundnahrungsmittel. Unsere
Bäuerinnen
bewahren seit Generationen durch ihr Können und ihre Rezepte eine
unvergleichliche Vielfalt, die für gelebte Regionalität und höchste
Qualität steht. Wer Bauernbrot kauft, nimmt ein Stück Handwerkskunst
und echtes österreichisches Kulturgut mit nach Hause“, erklärt Irene
Neumann-Hartberger anlässlich des Welternährungs- oder auch
Weltbrottages am 16. Oktober.

“Österreichs Brotkultur ist weltweit einzigartig – jede Region,
ja fast jeder Bauernhof, besitzt sein ganz eigenes Brotrezept. Die
Wertschätzung für heimische Brotqualität zeigt sich im Konsum: Pro
Jahr werden in Österreich rund 41,5 kg Brot pro Kopf verzehrt.
Frische Semmeln fürs Frühstück und das bäuerliche Bauernbrot sind aus
dem Alltag nicht wegzudenken“, betont Bundesbäuerin Irene Neumann-
Hartberger.

Handwerk, das man schmeckt – 1 kg Brot und die Zahlen dahinter

Höchste Qualität beginnt beim Korn: Für ein Kilogramm Bauernbrot
braucht es etwa 17.000 bis 18.000 Getreidekörner, das entspricht
ungefähr 800 Gramm Getreide. Für eine klassische Semmel mit 60 Gramm
reichen etwa 1.000 bis 1.100 Körner. Diese Vielfalt und Qualität
spiegeln die Brote aus bäuerlicher Direktvermarktung besonders gut
wider. Wer tiefer einsteigen will, findet anschauliche
Hintergrundinfos, Fakten, wichtiges Wissen zum Thema Ernährung,
Lebensmittel sowie Brotzahlen auf “Die Esserwisser“
www.esserwissen.at , einem Zusammenschluss von Bäuerinnen/Bauern,
Seminarbäuerinnen und Wissenschaftler:innen.

Versorgungssicherheit durch heimisches Getreide

Österreich ist durch die heimische Getreideproduktion gut mit
Rohstoffen für Brot versorgt. Rund 95% des Getreides für Backwaren
stammen aus heimischem Anbau. Seit 2024 stellt das neue AMA-
Gütesiegel für Brot und Backwaren sicher, dass alle
Verarbeitungsschritte vom Feld bis ins Regal in Österreich erfolgt
sind. Es sind die bäuerlichen Familienbetriebe, von denen etwa ein
Drittel von Landwirtinnen geführt wird, die täglich dafür sorgen,
dass hochwertige Getreideprodukte regional erzeugt und verarbeitet
werden.

“Unsere bäuerlichen Familienbetriebe sind das Rückgrat der
heimischen Brotversorgung. Doch der Klimawandel stellt uns vor neue
Herausforderungen – von Trockenheit, über Schädlinge bis zu extremen
Wetterlagen. Deshalb ist der Schutz unserer wertvollen Ackerböden und
die Entwicklung klimaresilienter Anbausysteme für uns essenziell, um
auch künftig für sichere Ernährung und hochwertige regionale
Getreideprodukte zu garantieren“, betont Neumann-Hartberger.

Brot von Direktvermarktungsbetrieben in prämierter Qualität

“Brotbacken ist gelebte Tradition auf den heimischen Bauernhöfen.
Hauseigene Rezepte werden als ‘Gelebtes Erbe‘ weitergegeben und
sichern eine große Vielfalt und ein besonderes Geschmackserlebnis“,
betont auch Karl Grabmayer, Obmann des Verbands bäuerlicher
Direktvermarkter Österreichs. “Die Natürlichkeit der Produkte und
traditionelle Verfahren stehen dabei im Vordergrund.“ Bäuerliche
Brotbäcker:innen findet man auf www.gutesvombauernhof.at , ebenso wie
Anbieter von Mehl und Getreide. Das beste Brot und Gebäck bäuerlicher
Herkunft wird regelmäßig verkostet und prämiert, wie jüngst in
Oberösterreich. Brotprämierungen und ausgezeichnete Betriebe findet
man auf www.ausgezeichnete-produkte.at .

Die Unverfälschtheit heimischen Brotes wird im Lebensmittelcodex
sichergestellt, der Zutaten und Herstellungsarten sämtlicher
heimischer Brot- und Backwaren enthält.

Aus der Not eine Tugend gemacht, oder wie Brotbacken wieder In
wurde

Während der Coronajahre haben viele Österreicher:innen den Trend
zum Selberbacken wiederentdeckt. Der Duft von selbstgebackenem Brot
und Gebäck weht seither öfter durch heimische Küchen. Anleitungen
gibt es im Internet und von Seminarbäuerinnen ( www.seminar-
baeuerinnen.at/#Landkarte ) mit reichem Erfahrungsschatz. Die
Brotexpertinnen informieren über die Verarbeitung von Getreide und
geben diese in Kursen – online und vor Ort – an Interessierte weiter:
Vom Korn zum Brot, von Mehlsorten bis zu Tipps für eine resche Kruste
oder das Formen eines Flesserls.