Belém (OTS) – Belém, am 22. November 2025. Die 30. Weltklimakonferenz
(COP30)
endete ohne konkrete Maßnahmen für ein Aus von fossilen Brennstoffen
und mit einer in vielen Bereichen ambitionslosen Abschlusserklärung.
Die Menschenrechtsorganisation Südwind kritisiert, dass es nicht
gelungen ist, zusätzliche Mittel für eine gerechte Klimafinanzierung
aufzustellen, um die Versäumnisse der COP29 in Baku auszugleichen und
dass keine klaren Maßnahmen für einen Stopp der Entwaldung gesetzt
wurden. Ein wichtiger Erfolg ist die Einigung auf einen sogenannten
Just Transition Mechanismus: Dieser soll den Weg für Klimaschutz
ebnen, der soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt.
“Dass ein globaler Mechanismus für Just Transition beschlossen
wurde, ist ein Lichtblick, inmitten der düsteren Ergebnissen der
restlichen Verhandlungen”, so Angelika Derfler, Südwind-Sprecherin
für Klimagerechtigkeit, die die Verhandlungen vor Ort beobachtet hat.
“Damit findet eine konkrete Forderung der Länder des Globalen Südens
und der Zivilgesellschaft Eingang in den Text und stellt somit
Menschen und ihre Lebensrealitäten in den Mittelpunkt von
Klimaschutzmaßnahmen. Für einen umfassenden gerechten Wandel braucht
es allerdings mehr. Weitere Maßnahmen müssen folgen“
Ein globaler Mechanismus für Just Transition hat das Potenzial,
globale Anstrengungen für einen gerechten Übergang weg von fossilen
Brennstoffen zu bündeln und diejenigen in Entscheidungsprozesse
einzubinden, die am stärksten von der Klimakrise und einem Aus von
fossilen Brennstoffen betroffen sind. Dass dieser trotz Versuchen der
Abschwächung Arbeitsrechte, Menschenrechte und Rechte indigener und
lokaler Gemeinschaften betont, ist ein starkes Zeichen, das soziale
Gerechtigkeit und Klimaschutz verbindet und fand in diesem Ausmaß
noch nie Eingang in einen Verhandlungstext.
Völlig planlos bei Ausstieg aus fossilen Energien
Die Industriestaaten haben bei dieser COP keinen Willen gezeigt,
verbindliche Maßnahmen zu setzen, um das ohnehin zu schwache
Klimafinanzierungsziel zu erreichen, das bei der COP28 in Baku
beschlossen wurde. „Die fehlende Ambition bei der Klimafinanzierung
ist ein verantwortungsloses Versäumnis, das so nicht hingenommen
werden kann“, so Derfler.
Auch der Entwurf eines vom brasilianischen Präsidenten Lula da Silva
vorgeschlagenen Fahrplans für ein Aus von fossilen Energien (TAFF)
ist im Abschlusstext nicht mehr vorhanden. “Das Aus für fossile
Energien ist bereits bei der COP28 in Dubai beschlossen worden, heuer
hätte es umfassende und konkrete Maßnahmen für die Umsetzung gehen
müssen. Dass dies über den Just Transition Mechanismus hinaus nicht
gelungen ist, verurteilen wir scharf”, so Angelika Derfler von
Südwind .
Keine Ergebnisse für Waldschutz
Enorm enttäuschend: Rund um die “Amazonas-COP” wurde viel von
Wäldern und den Rechten indigener Gemeinschaften gesprochen. Doch
klare Maßnahmen für den bitter nötigen und bereits vor mehreren
Jahren beschlossenen Entwaldungsstopp bis 2030 gibt es nicht.
Das einzige, das zum Thema Entwaldung bleibt, ist die
brasilianische Initiative eines Investmentfonds (Tropical Forest
Forever Facility), der Staaten bezahlen soll, damit ihre bestehenden
Wälder nicht abgeholzt werden. Das Instrument geht aber mit vielen
Unklarheiten einher: es ist stark von schwankenden Finanzmärkten
abhängig und nicht an ökologischen und menschenrechtlichen Standards
ausgerichtet. Angelika Derfer: „Damit der TFFF funktioniert, müssten
klare Kriterien enthalten sein, etwa, dass ein großer Teil der
Zahlungen direkt und zugänglich bei indigenen und lokalen
Gemeinschaften landet, die bereits 54% der verbleibenden intakten
Wälder schützen.“




