Schlüsselübergabe an Landesausstellungsteam im Rahmen von Adventmarkt im Landesklinikum Mauer

St. Pölten (OTS) – Am heutigen Sonntag hat das Haus 21 im
Landesklinikum Mauer seine
Türen für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Im Rahmen von „Advent
im Park“ finden Führungen durch das frisch renovierte,
denkmalgeschützte Jugendstilgebäude statt. Zum offiziellen Auftakt
der Aufbauarbeiten für die Niederösterreichische Landesausstellung,
die vom 28. März bis 8. November 2026 unter dem Titel „Wenn die Welt
Kopf steht – Mensch. Psyche. Gesundheit“ im Landesklinikum Mauer
stattfinden wird, überreichte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
dem Landesausstellungsteam symbolisch einen Schlüssel.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bezeichnete das
Landesklinikum Mauer als „einen ganz besonderen Ort“ und sprach von
einer „großen Verantwortung, dieses Jugendstil-Ensemble in die
Zukunft zu bringen“. „Dieses Areal und diese Gebäude erzählen unsere
Geschichte – im positiven und negativen Sinne“, führte Mikl-Leitner
aus, dass hier seit über 120 Jahren Menschen mit psychischen
Erkrankungen im Mittelpunkt stehen, sie unterstützt werden und ihnen
geholfen werde, sodass sie ein normales Leben führen können. „Dieser
Ort erinnert uns aber auch an das Terror-Regime der NS-Zeit, wo viele
Menschen gequält und vor allem auch getötet worden sind. Und deswegen
ist es uns auch wichtig seitens des Landes, hier eine Gedenkstätte zu
errichten ganz im Sinne der Erinnerungskultur ‚Nie wieder‘“.

„Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit der Vergangenheit,
sondern auch mit der Zukunft.“ Jede und jeder von uns kenne Menschen,
die am Rande der Gesellschaft stehen, die mit dieser Entwicklung
nicht zur Rande kommen, die sich überfordert fühlen, an einer
psychischen Erkrankung leiden, betonte die Landeshauptfrau, dass es
ihr wichtig sei, dass man offen und ehrlich über das Thema rede, wo
man im Bereich der Behandlungen und Akzeptanz stehe. Die
Landesausstellung stelle die psychische Gesundheit in den Mittelpunkt
und solle dazu beitragen, dass die Akzeptanz steigt. „Wir wollen,
dass die Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht im Abseits
stehen, sondern, dass sie mitten im Leben Platz haben und Akzeptanz
finden“, bedankte sich Mikl-Leitner beim Team für die Wärme und
Zuneigung, die den Patientinnen und Patienten entgegengebracht werde.
Das Thema sei auf der Höhe der Zeit und könne jede und jeden treffen.

„Eine derartige Landesausstellung kann nur funktionieren, wenn
drei Punkte gegeben sind“, das seien „ein wunderbarer Ort“, „ein
spannendes Thema“ und, „wenn die gesamte Region hinter einer
Landesausstellung steht“. All das sei hier gegeben, betonte die
Landeshauptfrau: „Da gibt es 31 Gemeinden, die brennen für diese
Landesausstellung.“ Mit der Landesausstellung stehe nicht nur Mauer
im Mittelpunkt, sondern es werde die gesamte Region in den
Mittelpunkt gestellt. Sie sei davon überzeugt, dass diese
Landesausstellung eine „Trägerrakete für die positive Entwicklung der
gesamten Region“ werde, so Mikl-Leitner.

Landesrat Anton Kasser bezeichnete das Landesklinikum Mauer als
„Besonderheit in der Kliniklandschaft“ – baulich und, weil es sich
dem Thema der psychischen Gesundheit widme. Er sprach von einer
„mutigen Entscheidung, die Landesausstellung in einem Klinikum, das
arbeitet“, durchzuführen und betonte außerdem die Chance, die damit
einhergehe, nämlich „Mauer zu präsentieren, die Krankheit in den
Mittelpunkt zu stellen, damit die Stigmatisierung weniger wird und
die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vordergrund zu
rücken“.

„In Haag werden wir eine Indoor-Erlebniswelt präsentieren, wo wir
der Bevölkerung unsere Wurzeln und unser Mostviertel näher bringen“,
führte Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Lukas Michlmayr aus.
Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer sprach von einem
„Meilenstein für die weitere Entwicklung der gesamten Region“. „Die
Landesausstellung ist ein regionalpolitischer Impuls“, erinnerte Oed-
Öhlings Bürgermeisterin Michaela Hinterholzer, Obfrau der Leader-
Region Moststraße, daran, dass auch jene in St. Peter in der Au und
Waidhofen an der Ybbs teilweise noch heute nachwirke. „Die
Vorbereitungen laufen intensivst“, informierte Hinterholzer, dass die
35 Regionalpartner von Gastronomie, Hotellerie und Ausflugszielen
motiviert seien. Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig sprach
von einem „unglaublich wichtigen Beitrag, um das Thema psychische
Gesundheit in den Fokus zu rücken“.

Erwin Klissenbauer, Geschäftsführer der NÖ Landesausstellung,
sprach von einem „besonderen Tag“, bedankte sich beim Klinikum, der
Region und allen Firmen, die mitgewirkt haben. Man beschäftige sich
zum ersten Mal nicht mit einem Wohlfühlthema, sondern mit einem
ernsten Thema, betonte Klissenbauer den Mut und die Bereitschaft,
Dinge anzusprechen.

Armin Laussegger, Wissenschaftlicher Leiter der NÖ
Landesausstellung, sagte, dass auf einer Ausstellungsfläche von 1.000
Quadratmetern 350 bis 400 Objekte zu sehen sein werden, darunter auch
Exponate aus anderen Museen, etwa aus dem Vereinigten Königreich,
Deutschland und auch aus Bundesmuseen und den Landessammlungen. „Wir
nehmen die Besucher mit auf eine Reise von der Aufklärung bis zur
Gegenwart“, so Laussegger weiter: „Psychische Erkrankungen und die
Beschäftigung damit hat es in der Menschheitsgeschichte schon immer
gegeben, aber der Umgang in der Gesellschaft damit hat sich gewandelt
und diesen Wandel wollen wir zeigen.“ Man wolle auch zeigen, welch
tolle Arbeit am Standort geleistet werde. Zur Vermittlungsarbeit
sagte Laussegger, dass es eigene Familienführungen geben werde und
Workshops für Schulen, die sich mit der mentalen Gesundheit und auch
der Nutzung sozialer Medien auseinandersetzen

Bei geführten Rundgängen können Besucherinnen und Besucher heute
beim „Tag der offenen Baustelle“ mehr über die Sanierung, die
zukünftige Nutzung und die architektonischen Besonderheiten des
Hauses 21 erfahren. Außerdem gibt es auch erste Informationen über
die Landesausstellung, die künstlerisch für das Thema psychische
Gesundheit sensibilisiert und die Bedeutung von Unterstützung und
Mitgefühl in der Gesellschaft betont. Das Haus 21 selbst wird nach
der Landesausstellung für die Direktion und Verwaltung weiter
genutzt. Im Haus 18 wird eine Dauerausstellung eingerichtet, die sich
mit der Zeit von 1938 bis 1945 beschäftigt.

Im Vorfeld der symbolischen Schlüsselübergabe für die
Vorbereitungsarbeiten zur NÖ Landesausstellung nahm die
Landeshauptfrau die Eröffnung des Adventmarkts des Landesklinikums
Mauer und des Pflege- und Betreuungszentrums Mauer vor. Mikl-Leitner
betonte, dass es in der Gesundheit „Nähe, Wärme und Begegnung“
brauche und dafür stehe auch dieser Adventmarkt. Sie hob die
Wichtigkeit von Traditionen und Brauchtum hervor: „Sie geben uns
Orientierung und Wurzeln.“ Egal ob Landesfeiertag, Martinsfest,
Nikolofest oder Adventmärkte und vor allem auch das Weihnachtsfest –
„all diese Feste stehen für das Miteinander“, sagte die
Landeshauptfrau, dass sie sich wünsche, „dass wir die größte
Herausforderung unserer Zeit annehmen und dieses Miteinander
stärken“. Sie appellierte außerdem regional einzukaufen und das könne
man hier am Adventmarkt.

Elisabeth Bräutigam, Vorständin der NÖ Landesgesundheitsagentur,
sagte, man befinde sich hier „im Herzen der psychiatrischen
Versorgung in Niederösterreich“ und betonte die Wichtigkeit der
Beschäftigungstherapie. Mit dem Besuch des Adventmarkts zeige man
Solidarität und Menschlichkeit und das mache den Adventmarkt so
besonders. Regina Bauer, die kaufmännische Direktorin des
Landesklinikums Mauer, sagte „Advent im Park“ sei jedes Jahr „ein
besonderes Ereignis“. Die Produkte seien handgefertigt und mit viel
Liebe und Leidenschaft von den Patientinnen und Patienten sowie
Bewohnerinnen und Bewohnern das ganze Jahr über angefertigt worden

Nähere Informationen: NÖ Landesausstellung 2026, Mag. Cornelia
Ritzer, Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Mobil 0664/604 99 240, E-Mail
[email protected] , www.noe-
landesausstellung.at