ÖH warnt vor drohendem Uni-Sparpaket: „Kürzungen zerstören Qualität und treffen Student_innen direkt“

Wien (OTS) – Angesichts des wohl bevorstehenden Sparpakets des
Wissenschaftsministeriums von 125 Millionen Euro an Österreichs
Universitäten warnt die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH)
eindringlich vor den Folgen für Student_innen, Lehrende und die
gesamte Wissenschaftslandschaft.

Die Universitäten sind schon jetzt einem prekären
Finanzierungssystem ausgesetzt. Statt langfristig finanzielle
Sicherheit zu schaffen, lässt das Ministerium das Budget alle 3 Jahre
im Rahmen der Leistungsvereinbarungen neu verhandeln. In einem
verantwortungslosen Schritt werden selbst diese Vereinbarungen jetzt
wieder aufgeschnürt und der Weg für Kürzungen frei gemacht. Dazu
erklärt Selina Wienerroither aus dem Vorsitzteam: „Ein Sparpaket an
den Hochschulen ist brandgefährlich. Wer jetzt bei Lehre und
Forschung kürzt, schwächt die Qualität unserer Bildung und trifft
Student_innen direkt. Was wir brauchen sind Investitionen in einen
freien und offenen Hochschulzugang.“

Im Zentrum der Kritik steht insbesondere, dass die Kürzungen
ausgerechnet Bereiche treffen könnten, die schon heute an ihrer
Belastungsgrenze operieren. Steigende Student_innenzahlen, zunehmende
Teuerung und wachsender Betreuungsbedarf stehen in starkem
Widerspruch zu geplanten Sparmaßnahmen.

Zusätzlich droht, dass die Gehaltsabschlüsse beim
Universitätspersonal unter der Inflation abgeschlossen werden.
Angesichts dessen, dass ein Großteil des akademischen Personals
prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt ist, und die Inflation immer
weiter steigt, ist auch solch eine Maßnahme fatal. „ Nachdem die
Wissenschaftsministerin Holzleitner davon sprach, dass es keine
Kürzungen im Hochschulsektor geben soll, ist es nun umso
enttäuschender, dass hier gespart werden soll. Hochschulen brauchen
eine gesicherte Finanzierung, ohne dieser können weder gute Lehre
noch innovative Forschung garantiert werden“ , führt Viktoria Kudrna
aus dem Vorsitzteam aus.

Die ÖH warnt, dass Kürzungen nicht nur den Lehr- und
Forschungsbetrieb, sondern auch die soziale Durchlässigkeit massiv
gefährden würden. Wenn Hochschulen gezwungen sind zu sparen,
verschlechtern sich die Betreuung, die Studienqualität und die
Rahmenbedingungen für wissenschaftliches Personal. „Die Politik darf
nicht zuschauen, wie die Hochschulen ausbluten. Die Interessen von
370.000 Student_innen müssen endlich ernst genommen werden. Jeder
gestrichene Euro verschärft soziale Ungleichheiten und gefährdet die
Zukunft unseres Wissenschaftsstandorts,“ ergänzt Umut Ovat.

Die ÖH fordert die Wissenschaftsministerin daher auf, Kürzungen
bei den Hochschulen eine klare Absage zu erteilen und stattdessen
eine verlässliche, langfristige Ausfinanzierung der Hochschulen
sicherzustellen. Nur so können qualitativ hochwertige Lehre, starke
Forschung und faire Studienbedingungen für alle Student_innen
gewährleistet werden.