„Lawful but awful“: Verein ZARA veröffentlicht 8. #GegenHassimNetz-Bericht

Wien (OTS) – Am 26. November 2025 präsentiert der Verein ZARA –
Zivilcourage und
Anti-Rassismus-Arbeit seinen 8. #GegenHassimNetz-Bericht . Der
diesjährige Bericht widmet sich dem Thema „Lawful but Awful“ . Er
zeigt, wie sehr auch rechtlich zulässige Inhalte im Netz Menschen
verletzen, zum Schweigen bringen und insgesamt einen fairen,
demokratischen Diskurs verhindern.

Seit der Gründung der Beratungsstelle #GegenHassimNetz im Jahr
2017 wurden insgesamt 15.113 Fälle von Online-Hass dokumentiert,
davon 1.716 im aktuellen Beratungsjahr . Ein Großteil der Meldungen
ist vorurteilsmotiviert, besonders häufig geht es um rassistische und
sexistische Angriffe. Oft treffen sie Menschen, die von mehreren
Diskriminierungsformen betroffen sind.

„Ob Hass im Netz strafbar ist, hängt jedoch nicht primär davon
ab, aus welchem Grund ein Mensch Hass verbreitet. Sowohl ideologisch
als auch nicht-ideologisch motivierte Inhalte können rechtswidrig
sein – oder eben legal. Ihnen gemeinsam ist, dass sie verletzen“,
erklärt Fiorentina Azizi-Hacker, Leiterin der ZARA-Beratungsstellen.
Die ZARA-Berater*innen prüfen daher genau, welche rechtlichen
Schritte oder anderen Maßnahmen möglich und sinnvoll sind, um
Betroffene in ihrem individuellen Fall bestmöglich zu unterstützen.

Der Bericht verdeutlicht, dass Hass im Netz ein breites,
gesamtgesellschaftliches Problem ist: Er reicht von strafbaren
Drohungen und Verhetzung über sexualisierte Gewalt und Cybermobbing
bis zu „lawful but awful“-Inhalten, die zwar nicht gegen Gesetze
verstoßen, aber dennoch massiv schaden. Etwas mehr als die Hälfte (54
%) der bei ZARA gemeldeten Hass-Inhalte bewertete die ZARA-
Beratungsstelle #GegenHassimNetz als nicht-rechtlich relevant .

„Legaler Online-Hass prägt den Alltag vieler Menschen und macht
sichtbar, wo der Rechtsstaat an seine Grenzen stößt, wenn es um den
Schutz der Menschenwürde geht. Genau an dieser Schnittstelle beginnt
die Arbeit von ZARA: Wir hören zu, beraten und handeln, wo andere
Systeme nicht greifen“, so ZARA-Geschäftsführerin Rita Isiba.

Der Bericht bietet neben aktuellen Zahlen und Analysen auch
konkrete Handlungsempfehlungen: für Betroffene und Zeug*innen von
Hass im Netz ebenso wie für politische Entscheidungsträger*innen. Er
zeigt auf, wie Menschen sich selbst und andere besser schützen
können, welche Formen digitaler Zivilcourage im Alltag umsetzbar sind
und welche strukturellen Maßnahmen es braucht, um digitale Räume
sicherer und demokratischer zu gestalten.

Zwtl.: Präsentation des Berichts

Der 8. #GegenHassimNetz-Bericht wird am heutigen Mittwoch, 26.
November 2025, um 18:30 Uhr im Rahmen eines journalistischen
Themenabends im Presseclub Concordia mit Unterstützung von Magenta
Telekom präsentiert.

Nach der Vorstellung des Berichts diskutieren Fiorentina Azizi-
Hacker (Leiterin der ZARA-Beratungsstellen), Elisabeth Fuchs (
Bildungsdirektorin der Stadt Wien),
Anastasia Lopez (ORF-Auslandsreporterin & Gründerin der Faktencheck-
Plattform BAIT) und Maria Rus (Head of Social Responsibility bei
Magenta Telekom) unter der Moderation von Mathias Zojer (Presseclub
Concordia) über Cybermobbing, Medienkompetenz und Opferschutz.

Den Bericht mit aktuellen Zahlen und Analysen finden
Interessierte hier .