KORREKTUR – WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen

Wien/Samarkand (OTS) – Im ersten Zitat muss es heißen: „Die Konferenz
hat einen historischen
Etappensieg für zahlreiche Meerestiere erzielt, darunter mehr als 70
Hai- und Rochenarten.“ (nicht: 45 Hai- und Rochenarten)

Zum Abschluss der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES COP) in
Usbekistan zieht die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine
überwiegend positive Bilanz: „ Die Konferenz hat einen historischen
Etappensieg für zahlreiche Meerestiere erzielt, darunter mehr als 70
Hai- und Rochenarten. Angesichts der weltweiten Überfischung vieler
gefährdeter Tiere ist das ein Riesenerfolg. Doch der Schutz am Papier
ist nur der Anfang. Jetzt müssen die einzelnen Staaten eine
lückenlose Umsetzung und strenge Kontrollen für Handel und Fischerei
sicherstellen” , sagt Simone Niedermüller, die für den WWF Österreich
in Samarkand vor Ort ist. Ein besonderer Durchbruch ist das
internationale Handelsverbot für Manta- und Teufelsrochen, Walhaie,
Weißspitzen-Hochseehaie und 18 Arten von Geigenrochen. Strengere
Maßnahmen wurden auch für den Handel mit Tiefsee-, Hunds- und
Glatthaien beschlossen. Außerdem wurde der Handel mit Galapagos-
Leguanen und goldenen Seegurken verboten, letztere gelten in Asien
als Delikatesse.

Neben dem Erfolg für Meerestiere, wurden bei der Konferenz auch
die vom WWF im Vorfeld geforderten Maßnahmen zum besseren Schutz von
asiatischen Großkatzen beschlossen. Dazu zählen insbesondere ein
Verbot der Tigerzucht für den Handel mit Körperteilen, strengere
Auflagen für alle Tigerhaltungen und eine weiterhin strenge
Überwachung von Leoparden. Auch auf eine stärkere Bekämpfung des
illegalen Handels mit Jaguaren und Geparden hat sich die Konferenz
geeinigt. „Trotz des Handelsverbots werden vor allem junge Geparde
häufig illegal als exotische Haustiere gehandelt. Das macht deutlich,
dass die Beschlüsse nur so gut sind wie ihre Kontrollen – da braucht
es dringend eine Nachschärfung”, sagt Niedermüller.

Erfolge bei Dickhäutern, Enttäuschung bei Aalen

Die Umweltschutzorganisation WWF zeigt sich außerdem erfreut über
die Aufrechterhaltung der Handelsverbote von Elfenbein und Nashorn-
Hörnern sowie den verbesserten Schutz weiterer Säugetierarten,
darunter Faultiere, Goldbauch-Mangaben, Okapis und Dorkas-Gazellen.
Zusätzlich wurde der Handel mit einigen Vogelarten verboten, wie dem
Weißrücken- und dem Rüppellgeier sowie dem Großschnabel-Samenfink,
der durch den Singvogelhandel unter Druck gerät.
Handelsbeschränkungen wurden auch für zwei endemische Geckoarten,
vier Froscharten und afrikanische Hornvögel erzielt, deren horniger
„Helm” begehrte Handelsware ist.

Der WWF zeigt sich hingegen enttäuscht über die Ablehnung des
dringend notwendigen Handelsverbots mit Aalen. Denn derzeit ist nur
der Handel des vom Aussterben bedrohten Europäischen Aals geregelt.
„Da sie kaum von anderen Aal-Arten zu unterscheiden sind, werden
Europäische Aale im Handel oft verwechselt – ein Schlupfloch für
kriminelle Handelsnetzwerke. Eine Listung der ganzen Gattung wäre
daher ein wichtiger Schritt gewesen, der bei der Konferenz leider
abgelehnt wurde”, sagt Simone Niedermüller vom WWF Österreich.
Darüber hinaus sieht der WWF dringenden Nachholbedarf beim Schutz von
Singvögeln – ihr Handel sollte bei der nächsten Artenschutzkonferenz
besonderes Augenmerk erhalten.

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