Gesundheitsministerin Schumann und Gesundheitsstaatssekretärin Königsberger-Ludwig „Prävention stärken, nicht auf Erfolgen ausruhen“

Wien (OTS) – „Auch wenn die konsequente Gesundheitspolitik wirkt,
dürfen wir uns
nicht auf den Erfolgen ausruhen. Denn jeder Mensch, der an HIV
erkrankt, ist einer zu viel“, sagen Gesundheitsministerin Korinna
Schumann und Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig
anlässlich des Welt-Aids-Tages.

Schätzungen der WHO zufolge leben in Österreich zwischen 8.400
bis 9.000 Menschen mit HIV, in den letzten zehn Jahren wurden
jährlich etwa 300 bis 500 neue HIV-Infektionen diagnostiziert. 2024
betrafen die meisten Neudiagnosen über 50-Jährige, jede 4. betrifft
eine Frau.

Ein rechtzeitiger Beginn der antiretroviralen
Kombinationstherapie ist daher für Betroffene entscheidend, um ein
weitgehend normales Leben führen zu können und die Übertragung von
HIV zu verhindern.

Dass die medizinischen Fortschritte wirken, bestätigen die
Zahlen. Die Sterblichkeit ist deutlich zurückgegangen: Waren es Mitte
der 1990er Jahre noch 40 Todesfälle pro 100 Personenjahre, sind es
nun unter fünf Personen mit AIDS und rund 1 Todesfall pro 100
Personenjahre bei allen HIV-Erkrankten. Allerdings ist die
Haupttodesursache nicht AIDS-bedingt sondern vielmehr sind es AIDS-
definierende Tumore, wie etwa Lungenkrebs.

Das Durchschnittsalter konnte zwar von 39 Jahren im Jahr 2002 auf
51 Jahre im Jahr 2024 erhöht werden, allerdings rücken damit Herz-
Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Leber- und neuropsychiatrische
Störungen stärker in den Fokus. Aus diesem Grund erfordert die
zunehmende Zahl älterer Menschen, die mit HIV infiziert sind, eine
Anpassung der medizinischen Versorgung.

Zwtl.: Schwere Krankheitsverläufe durch verspätete Diagnosen

Österreich zählt zwar mit über 75 Tests pro 1.000 Einwohner zu
den Spitzenreitern bei HIV-Tests unter den EU-Ländern, dennoch werden
über 40 % der Infektionen zu spät diagnostiziert, was gravierende
gesundheitliche Auswirkungen hat: Denn ein geschwächtes Immunsystem
zum Diagnosezeitpunkt bedeutet ein erhöhtes Risiko für schwere
Krankheitsverläufe und vermeidbare Todesfälle.

„Daher braucht es breite Testangebote, frühere Diagnosen und
niederschwellige Zugänge, sowie die Entstigmatisierung von HIV“,
sagen Bundesministerium Korinna Schumann und Staatssekretärin Ulrike
Königsberger-Ludwig.