Gaál: Anlässlich Mädchentag 2025: Forschungsprojekt „Safe together – Sicheres Fortgehen in Wien“ Ergebnisse und neuer Empowerment-Workshop

Wien (OTS) – Aufbauend auf dem Forschungsprojekt über sicheres
Ausgehen wurde ein
neuer Mädchen Empowerment Workshop durch das Frauenservice Wien
entwickelt, der Mädchen stärken und über Rechte informieren soll.
Workshop ist für Mädchengruppen kostenfrei buchbar.

Wien zeichnet sich durch ein breites und vielfältiges Angebot an
Lokalen, Clubs und Bars aus. Diese Räume bieten insbesondere für
Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit, gemeinsam mit
anderen zu feiern, tanzen und eine gute Zeit zu verbringen.
Allerdings sind es auch Orte, an denen Jugendliche Diskriminierungen,
(sexuelle) Belästigung und Gewalt erleben. Auf Wunsch junger Frauen,
sich intensiver mit dem Thema Sicheres Fortgehen in Wien auseinander
zu setzen, hat das Frauenservice Wien, ermöglicht durch das Projekt
der Kinder- und Jugendmillionen, das Forschungsprojekt „Safe Together
– Sicheres Fortgehen in Wien für junge Frauen“ ins Leben gerufen.

„Wien zählt zu den sichersten Städten der Welt. Umso mehr muss es
selbstverständlich sein, dass junge Frauen – unabhängig der Uhrzeit
und davon, ob sie auf ein Brauchtumsfest oder in eine Untergrundclub
gehen – sich sicher fühlen. Die Stadt Wien hört zu und setzt um: ein
neues Forschungsprojekt hat deswegen das Thema aktuell aufgearbeitet
und stärkt konsequenterweise mit den neuen Empowerment-Workshops das
Wissen und die Möglichkeiten der jungen Frauen. Damit setzt Wien
einen weiteren Markstein im Sinne des selbstbestimmten Lebens von
Frauen. Denn Wien ist eine Stadt der Frauen“, erklärt
Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.

Zentrale Ergebnisse der Forschungsarbeit

In acht qualitativen Fokusgruppen mit insgesamt 81 Jugendlichen
im Alter von 14 bis 25 Jahren aus unterschiedlichen Bezirken Wiens,
vorwiegend jungen Frauen, wurden die Erfahrungen beim Fortgehen
erhoben und reflektiert. Dabei wurde in einem qualitativen
Forschungsdesign den Fragen nachgegangen, wie die Jugendlichen
Fortgehen wahrnehmen, welche Wünsche sie haben und welche Strategien
sie wählen, um das Fortgehen „gemeinsam sicher“ zu gestalten.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts geben einen vielschichtigen
Einblick in das Ausgehverhalten von Jugendlichen in Wien. Fortgehen
ist für viele junge Menschen ein Raum für Selbstverwirklichung,
soziale Interaktion, Zugehörigkeit und Spaß. Das Fortgehen wird
jedoch auch von dem Bewusstsein potenzieller Gefahr begleitet. Viele
Teilnehmer*innen erlebten sexuelle Belästigung, Objektifizierung,
Grenzüberschreitungen und ein Gefühl von Unsicherheit. Dabei wurde
deutlich: Auch wenn Jugendliche aufgrund ihrer unterschiedlichen
Ausgehgewohnheiten sowie je nach zugehöriger „Szene“ eine sehr
heterogene Gruppe darstellen, sind Erfahrungen mit sexueller
Belästigung für junge Frauen ein wahrnehmbarer Bestandteil des
Fortgehens.

Die Teilnehmer*innen wünschen sich mehr Solidarität und
Zivilcourage von anderen Menschen, die Belästigungen beiwohnen. Sie
äußern die Bedürfnisse nach mehr Sensibilisierung auf Seiten der
jungen Männer und Selbstverteidigung auf Seiten von Frauen. Die
Teilnehmer*innen sehen einen klaren Bedarf für mehr Awareness in der
Gesellschaft „safe spaces“ für Frauen, die Möglichkeit auf
Unterstützung für mehr Sicherheit bei den Nachhausewegen und im
öffentlichen Raum sowie auf Täter*innen-Arbeit beziehen.

Hier finden Sie den gesamten Bericht und die Ergebnisse des
Forschungsprojekts:

Endbericht Safe Together – Sicheres Fortgehen in Wien für junge
Frauen

Das Forschungsprojekt wurde von L&R Sozialforschung durchgeführt.
Die Fokusgruppen haben von November 2024 bis Jänner 2025
stattgefunden. Finanziert wurde das Forschungsprojekt durch die
Mittel der Kinder- und Jugendmillionen,

5. Mädchen Empowerment Workshop – kostenlos & buchbar ab 2026

Resultierend aus dem Forschungsprojekt hat das Frauenservice Wien
einen 5. Empowerment Workshop für junge Frauen zum Thema „Sicher
Fortgehen“ entwickelt.

Das Ziel ist dabei, dass Mädchen und junge Frauen ihre eigenen
Rechte beim Thema Fortgehen sowie strukturelle Hilfsangebote
kennenlernen, um dadurch das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken.
Die Teilnehmerinnen werden rund um das Thema der
geschlechtsspezifischen Gewalt sensibilisiert und in ihrer
Handlungskompetenz im Umgang mit sexueller Belästigung und
Übergriffen gestärkt.

Mehr Informationen hier: wien.gv.at/frauen/girl-power-workshops

Buchbar ab 2026 nach Vereinbarung unter: [email protected]
oder per Telefon unter +43 1 4000-83515

Zielgruppe: 9 – 14 Teilnehmerinnen zwischen 14 und 22 Jahren, zum
Beispiel Gruppen von Schülerinnen oder Lehrlingen

Das Thema Sicherheit beim Fortgehen ist der Stadt Wien sowie
zahlreichen relevanten Akteur*innen seit vielen Jahren ein zentrales
Anliegen. Damit Wien weiterhin einer der sichersten Großstädte
bleibt, werden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Kampagnen,
Initiativen, Workshops, Schulungen und Sensibilisierungsangeboten
umgesetzt, um ein sicheres Miteinander im Nachtleben zu fördern.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen unter anderem:

Die Novellierung des Wiener Veranstaltungsgesetzes (2025), das
verstärkte Auflagen für Veranstaltende im Hinblick auf Prävention und
Awareness vorsieht,

Die Fortbildungsreihe „Safer Feiern“ der VCC im Auftrag der Stadt
Wien (seit 2024),

Das Projekt „Respekt“ für einen gewaltfreien und respektvollen
Umgang an Schulen miteinander,

Zielgerichtete Schulungen für Sicherheitspersonal v.a. im
öffentlichen Raum (Wiener Bäder, Wiener Linien, usw.) im Rahmen des
Programms „Wiener Rettungsanker“ (seit 2018),

laufende Workshops für Bürgerinnen und Bürger zur Förderung von
Zivilcourage im öffentlichen Raum (seit 2022)

der 24-Stunden-Frauennotruf sowie Notrufmöglichkeiten in
öffentlichen Verkehrsmitteln

Diese Angebote setzen an unterschiedlichen Stellen an – bei
Veranstaltenden, beim Sicherheitspersonal, in der Stadtplanung usw. –
und zielen darauf ab, das Sicherheitsgefühl aller Menschen in Wien
nachhaltig zu stärken.

Das Frauenservice Wien setzt auf unterschiedliche Angebote für
junge Frauen. Neben dem jährlichen Töchtertag für Mädchen von 11 bis
16 Jahren, der am 23. April 2026 sein 25. Jubiläum feiert, fördert
das Frauenservice unterschiedliche Vereine, die Beratung und
Weiterbildung für Mädchen anbieten. Viele Informationen zu
Beratungseinrichtungen, rechtliches Grundwissen, als auch Ratschläge
finden sich zudem in den vielfältigen Broschüren des Frauenservice
für Mädchen und junge Frauen.

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