Wien (OTS) – Was für eine:n schwerkranke:n Patient:in Hoffnung
bedeutet, ist für
die Angehörigen eines verstorbenen Menschen oft ein letzter Akt der
Liebe und Solidarität. Ein einziger Organspender kann bis zu acht
Menschen das Leben retten.
»Organspenden sind von unschätzbarem Wert. Sie bedeuten nicht nur
die Rettung von Menschenleben, sondern schenken den Betroffenen auch
neue Lebensqualität – manchmal tatsächlich ein neues Leben«, betont
Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink , Präsident der ÖGARI und
stellvertretender Vorsitzender des Transplantationsbeirats
Österreichs. »Zugleich kann es den Angehörigen bei der Trauerarbeit
Trost spenden, zu wissen, dass anderen das Leben gerettet werden
konnte.«
Auch Univ.-Prof. Dr. Christoph Hörmann, Past-Präsident der ÖGARI
und Transplantationsreferent für die Region Ost unterstreicht, wie
wichtig die Auseinandersetzung mit der Organspende bereits zu
Lebzeiten ist: »Offene Gespräche in der Familie oder im Freundeskreis
schaffen Klarheit und erleichtern den Angehörigen im Ernstfall den
korrekten Willen kommunizieren zu können. Wer seinen Willen klar
formuliert, entlastet nicht nur seine Liebsten, sondern stärkt auch
die Selbstbestimmung.«
Eine Schlüsselrolle in diesem sensiblen Prozess spielt die
Intensivmedizin. Dort werden nach dem Eintritt des Hirntodes
umfassende Untersuchungen durchgeführt und Angehörige in einem
emotional oft überwältigenden Moment begleitet. Prim. Priv.-Doz. Dr.
Stephan Eschertzhuber , Vorsitzender des österreichischen
Transplantationsbeirats und Transplantationsreferent für die Region
West (Tirol, Vorarlberg, Salzburg und die Provinz Bozen) betont: »Es
liegt in den Händen der Intensivmediziner:innen, dem Thema die
notwendige Aufmerksamkeit zu geben. Nur wenn wir unsere Verantwortung
in diesem sensiblen Bereich ernst nehmen, kann das System
funktionieren – für die Wartenden ebenso wie für die Angehörigen, die
in ihrer Trauer auch Hoffnung schenken.«
Die ÖGARI ruft daher am Europäischen Tag der Organspende dazu
auf: Reden wir offen über Organspende.
Warum Organspenden wichtig sind:
–
Leben retten: Für viele schwer Erkrankte ist eine Transplantation
die einzige Überlebenschance.
–
Lebensqualität verbessern: Auch wenn ein neues Organ nicht immer
lebensnotwendig ist, kann es die Lebensumstände entscheidend
verbessern.
–
Organmangel entgegenwirken: Die Zahl der wartenden Patient:innen
übersteigt die Zahl der verfügbaren Spenderorgane deutlich.
–
Akt der Menschlichkeit: Organspenden sind ein Zeichen von Güte,
Mitgefühl und Solidarität.
–
Trost für Angehörige: Zu wissen, dass der Verlust anderen
Hoffnung schenkt, kann helfen, Trauer besser zu verarbeiten.




