Eines Fürsten würdig. Der Mars von Giambologna

Vaduz (OTS) – Anlässlich des 80. Geburtstags von Fürst Hans-Adam II.
von und zu
Liechtenstein feiert das Fürstenhaus die rezente Neuerwerbung einer
der berühmtesten Kleinbronzen der italienischen Spätrenaissance mit
einer Ausstellung: den Mars von Giambologna.

In ihrer heroischen Haltung und konzentrierten Energie erscheint
die Figur wie ein Sinnbild jener inneren Kraft, die einem Herrscher
wahre Würde verleiht. Geschaffen wurde sie in Florenz, wo der aus
Flandern stammende Jean de Boulogne, genannt Giambologna, für den Hof
der Medici tätig war.

Umringt wird der Mars von weiteren ausgewählten Kleinbronzen aus
den Fürstlichen Sammlungen, die nach Entwürfen und Modellen
Giambolognas und seiner Werkstattmitarbeiter entstanden sind,
darunter Antonio sowie Giovanni Francesco Susini, Pietro Tacca und
Adriaen de Vries. Dadurch werden nicht nur Giambolognas Meisterschaft
und die herausragende Qualität des Mars augenscheinlich; in der
fokussierten Betrachtung der präsentierten Bronzen können zudem
Unterschiede in der Bearbeitung, der Patinierung und in der Feinheit
der Ausführung nachvollzogen werden.

Gemeinsam mit weiteren hochkarätigen Kunstwerken aus den
Fürstlichen Sammlungen begibt sich die Ausstellung in das Florenz der
Medici und beleuchtet die kunstreiche Epoche der Spätrenaissance.
Zugleich würdigt sie Hans-Adam II. von Liechtenstein als
Kunstliebhaber und Mäzen, der sich in die lange Tradition der Fürsten
als Sammler einreiht.

Der Liechtenstein’sche Mars besitzt die ganze Frische des
ursprünglichen Wachsmodells von Giambologna und wird in die 1570er
Jahre datiert. Selbst die feinsten Details wie die Adern an den
Schläfen sind nicht durch Kaltarbeit hervorgehoben oder definiert,
sondern so wiedergegeben, wie sie in dem von Giambologna geschaffenen
Originalwachs erschienen. Darum gehört diese Bronze zu den frühesten
Beispielen des Modells, die dem ursprünglichen Konzept des Meisters
am treuesten entsprechen.

Ab den 1570er Jahren betrieb Giambologna in Florenz eine gut
organisierte Werkstatt. Da die Nachfrage nach seinen Werken stetig
zunahm, begann er, technisch brillant ausgeführte Kleinbronzen
herzustellen, wobei mehrere Güsse nach einem bestimmten Modell
möglich waren.

Da seine Werkstatt diese Produktion auch noch lange über seinen
Tod hinaus fortsetzte, stellen Kleinbronzen, die noch zu Lebzeiten
Giambolognas geschaffen wurden, den qualitativen Massstab dar, an dem
alle anderen Exemplare gemessen werden.

Die Fürstlichen Sammlungen sind zu Gast im Liechtensteinischen
LandesMuseum und zeigen zum ersten Mal dieses ganz besondere
Highlight aus ihrer Sammlung.

Die Sonderausstellung ist im Liechtensteinischen LandesMuseum bis
zum Sonntag, den 16. November 2025 zu sehen.