9. Auszeichnung Meritus: Die Preisträger:innen stehen fest

Wien (OTS) – Ein Abend im Zeichen von Vielfalt, Mut und gelebter
Verantwortung: es
wurde zum neunten Mal der Meritus , die österreichische Auszeichnung
für LGBTIQ+-Inklusion in Wirtschafts- und Arbeitswelt, verliehen.

Die feierliche Gala fand am Donnerstag, 6. November in der
Christoph-Leitl-Lounge der Wirtschaftskammer Österreich statt –
moderiert von Markus Knopp und veranstaltet von Pride Biz Austria ,
vertreten durch Präsident Lukas Burian und Vizepräsidentin Astrid G.
Weinwurm-Wilhelm .

Unter den rund 100 geladenen Gästen befanden sich prominente
Persönlichkeiten wie Renate Anderl (Präsidentin der Arbeiterkammer
Wien), Bettina Dorfer-Pauschenwein (Vizepräsidentin der
Wirtschaftskammer Österreich) und Petra Draxl (Vorständin des AMS
Österreich).

Zwtl.: Meritus „Großunternehmen“ – IKEA

IKEA wurde von der Jury gelobt als ein „Aushängeschild für
Diversität, Glaubwürdigkeit und gelebte Inklusion“. Besonders
hervorgehoben wurden die Trans-Inklusions-Richtlinien, die als
beispielhaft für inhaltliche und strukturelle Substanz gelten. Die
Zusammenarbeit mit Expert:innen – etwa im Rahmen von Workshops und
Vorträgen mit der Beratungsstelle Courage, HOSI Salzburg oder den
Rosa Lila Panther:innen – unterstreicht zudem den Anspruch auf
fachliche Tiefe. Geschlechterneutrale Toiletten an mehreren
Standorten in Österreich sowie LGBTIQ+-Vertrauenspersonen, regionale
Gleichbehandlungsbeauftragte und ein aktives Netzwerk, das Allyship
fördert, zeigen, dass Diversität konsequent in tragfähige Strukturen
eingebettet ist.

„IKEA schafft Räume, die stärken – Räume für Sichtbarkeit und
Identität. Vielfalt ist hier kein Trend, sondern Designkomponente mit
Bestand“, betonte Jurymitglied Christian Klopf , Leiter der Abteilung
Soziale Verantwortung und Chancengleichheit im Sozialministerium.

Zwtl.: Sonderehrung „Großunternehmen“ – ÖBB

Bereits 2017 wurden die ÖBB mit dem Meritus ausgezeichnet – 2025
folgt die Sonderehrung für konsequentes Weitermachen. Diversity ist
bei den ÖBB heute konzernweit fest verankert – etwa durch eine
Diversity-Stelle auf Holding-Ebene mit einem 11-köpfigen
LösungsCenter für Diversity & Inclusion, verpflichtende DEI-Trainings
für Führungskräfte und geschlechtergerechte Personalprozesse. Weiters
wurde das Wachstum des internen Regenbogennetzwerks „QBB – Queere
Bundesbahnen“ hervorgehoben, das beim Meritus-Gewinn 2017 noch in den
Anfängen stand und mittlerweile rund 400 Mitarbeiter:innen umfasst.
Das Netzwerk ist offen für sowohl LGBTIQ+-Kolleg:innen als auch Allys
und bietet Raum für Austausch, Workshops, Infoveranstaltungen und
gemeinsame Aktivitäten.

„Das Dranbleiben ist entscheidend – Haltung zu zeigen, gerade in
herausfordernden Zeiten. Die ÖBB beweist Leidenschaft für ein Mehr an
Toleranz, Respekt und Wertschätzung“, so die Jurybegründung.

Zwtl.: Meritus „Öffentlicher Sektor“ – AMS Österreich

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Österreich überzeugte mit
struktureller Tiefe, Innovationskraft und klarer Haltung. Die IT-
Umstellung zur geschlechtergerechten Erfassung gilt als Meilenstein
im öffentlichen Sektor, ebenso die verpflichtenden Diversity-Module
in der Grundausbildung aller Mitarbeiter:innen. Damit werden
bundesweit Bewusstsein und Kompetenz für faire Teilhabe gestärkt –
weit über einzelne Projekte hinaus.

„Kaum eine andere Organisation hat den Kampf gegen Windmühlen so
erfolgreich gemeistert. Das AMS steht für Glaubwürdigkeit, Haltung
und für faire Teilhabe – nicht nur in Worten, sondern in Systemen“,
so Jurymitglied Gerda Zweng, Referentin für Personal- und
Organisationsentwicklung in der Wirtschaftskammer Österreich.

Zwtl.: Meritus „Öffentlicher Sektor“ – Kuratorium für Psychosoziale
Dienste der Stadt Wien

Das Kuratorium für Psychosoziale Dienste der Stadt Wien zeigt
eindrucksvoll, wie LGBTIQ+-Inklusion in der psychischen
Gesundheitsversorgung gelingen kann. Queere Perspektiven werden hier
konsequent mitgedacht – von der therapeutischen Arbeit bis zur
internen Sensibilisierung. Besonders hervorzuheben ist die Kampagne #
darüberredenwir, die gemeinsam mit der HOSI Wien initiiert wurde und
dazu aufruft, offen über psychische Gesundheit zu sprechen – auch und
gerade „unter dem Regenbogen“. Sie stärkt Bewusstsein, reduziert
Tabus und macht deutlich, dass Sichtbarkeit und Akzeptanz zentrale
Faktoren für mentales Wohlbefinden sind.

„Diese Einreichung steht für Empathie, Weitsicht und echte
Integrationsarbeit im öffentlichen Sektor. Sie beweist, dass
Inklusion auch jenseits klassischer Diversity-Aufträge Wirkung
zeigt“, so die Jury. Das Kuratorium der PSD Wien setzt damit ein
starkes Zeichen: Psychische Gesundheit und Vielfalt gehören zusammen,
und werden in der täglichen Praxis sichtbar gelebt.

Zwtl.: Meritus „KMU“ – Johann-Strauß-Apotheke

Die Johann-Strauß-Apotheke lebt LGBTIQ+-Inklusion im
Gesundheitssektor mit besonderem Feingefühl. Ob in der sensiblen
Begleitung bei Transitionsthemen, der engen Zusammenarbeit mit NGOs,
Infoecken für Kund:innen oder spezifischen Trainings für
Mitarbeitende – Vielfalt ist hier Teil des täglichen Miteinanders.
Inklusive Sprache ist respektvoll und selbstverständlich im Leitbild
verankert.

Die Jury hob besonders die „hohe Sorgfalt, Nachhaltigkeit und
Glaubwürdigkeit“ hervor, mit der die Apotheke Diversität lebt. „Die
Johann-Strauß-Apotheke ist ein Musterbeispiel dafür, wie kleine
Betriebe einen großen Unterschied machen können“, betonte Jury
Mitglied Norbert Pauser, Organisationsberater mit Schwerpunkt
Diversity & Inclusion sowie einer der Initiator:innen der
Auszeichnung Meritus.

Zwtl.: Pride Biz Sonderpreis – QWIEN

Anders als bei den zuvor genannten Meritus-Auszeichnungen, die
sich an Unternehmen aller Branchen und Größen richten, würdigt der
Pride Biz Sonderpreis gezielt Initiativen, Produkte oder
Dienstleistungen, die sich explizit an die LGBTIQ+-Community richten.
Dabei steht nicht ein ausgereiftes internes Diversity Management im
Vordergrund, sondern der konkrete Beitrag zur Sichtbarkeit und
Teilhabe queerer Menschen. Mit der Eröffnung des ersten queeren
Museums Österreichs setzt QWIEN ein starkes Zeichen: für
Sichtbarkeit, historische Verantwortung und gesellschaftlichen
Zusammenhalt.

„Unsere Entscheidung ist für ein Projekt gefallen, das zu Zeiten
der politischen Polarisierung, in der vermehrt Angriffe auf
Mitglieder vulnerabler Gruppen geschehen, herausragende Bedeutung
hat“, so Juror Nikolaus Benke, Rechtswissenschafter und pensionierter
Universitätsprofessor der Universität Wien. „Qwien schafft die Basis
zu verteidigen, was an Gleichstellung erreicht worden ist, und gibt
Mut, daran zu arbeiten, die Gleichstellung weiter zu verbessern.“

Zwtl.: Über den Meritus

Seit 2009 vergibt Pride Biz Austria alle zwei Jahre den Meritus –
DIE österreichische Auszeichnung für Diversität und Inklusion in
Bezug auf sexuelle Orientierungen und Geschlechtervielfalt. Ziel ist
es, Best Practices sichtbar zu machen und die Arbeitswelt zu mehr
Offenheit, Fairness und Chancengleichheit zu inspirieren.