Weltbodentag: Greenpeace fordert Schutz für Österreichs fruchtbare Böden

Wien (OTS) – Anlässlich des morgigen Weltbodentags fordert Greenpeace
die
Landeshauptleute auf, Österreichs Böden endlich verbindlich zu
schützen. Lassen die Landeshauptleute weiterhin zu, dass heimische
Felder und Äcker verbaut werden, steigt Österreichs Abhängigkeit von
Importen und damit auch das Risiko steigender Lebensmittelpreise.
Dies ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Teuerung
unverantwortlich. Greenpeace verlangt, dass wertvolle Acker- und
Grünlandflächen konsequent vor Verbauung geschützt werden. Dafür
müssen Landeshauptleute landwirtschaftliche Flächen als Schutzzonen
ausweisen.

Melanie Ebner, Bodenschutzexpertin bei Greenpeace Österreich:
„Österreich verbaut seit Jahrzehnten seine fruchtbarsten Böden. Die
brauchen wir aber für eine krisensichere Landwirtschaft und unsere
heimische Lebensmittelproduktion. In Zeiten, in denen viele Menschen
wegen steigender Preise ohnehin kaum wissen, wie sie ihre
Lebensmittel bezahlen sollen, ist es fatal, fruchtbare Flächen weiter
zu zerstören. Trotzdem verhindern mehrere Landesregierungen noch
immer verbindlichen Schutz. Das ist fahrlässig für die heimischen
Bäuerinnen und Bauern und gefährdet unsere Zukunft.“

Eine Greenpeace-Analyse basierend auf einer Studie des
Landwirtschaftsministeriums zeigte erst im Mai, dass in
Oberösterreich und Kärnten jegliche Maßnahmen zum Schutz wertvoller
Agrarflächen fehlen. Stattdessen fallen wertvolle Äcker, Weiden und
Wiesen weiterhin Gewerbezentren und Straßen zum Opfer. Bis heute hat
sich in den Bundesländern praktisch nichts verändert: Es besteht gar
kein Schutzstatus für Äcker und Felder in Oberösterreich und Kärnten
und geschützte Flächen in den anderen Bundesländern wurden nicht
erweitert. Und das obwohl Bundesländer wie etwa die Steiermark erst
einen Minimalanteil der Landwirtschaftsflächen unter Schutz vor
Verbauung gestellt haben.

Greenpeace fordert die Bundesländer und ihre Landeshauptleute
dazu auf, landwirtschaftliche Schutzflächen auszuweisen, die Äcker,
Weiden und Wiesen sowohl vor Umwidmung als auch Verbauung schützen.
Ebner: „Wer fruchtbare Flächen versiegelt, nimmt kommenden
Generationen die Möglichkeit, Lebensmittel in unserer Heimat
anzubauen. Das befeuert die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten
noch weiter. Die Landeshauptleute müssen jetzt Verantwortung für
heimische Bäuerinnen und Bauern übernehmen und wertvolle Äcker,
Weiden und Wiesen konsequent und vollständig schützen.“

Landwirtschaftliche Flächen als Schutzzonen – sogenannte
landwirtschaftliche Vorrangzonen – auszuweisen ist durchaus keine
neue Idee, sondern wurde als Maßnahme bereits vor über zehn Jahren
vorgeschlagen. Greenpeace appelliert daher an die Landeshauptleute:
Der Weltbodentag muss ein Weckruf sein. Der Schutz heimischer Böden
darf nicht länger hinausgezögert werden.

Bildmaterial finden Sie hier: https://act.gp/Weltbodentag2025