Wien (OTS) – Rund 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab 15
Jahren
engagieren sich freiwillig. Etwa ein Viertel tut dies in
Organisationen und Vereinen. Beim Verein NEU START , der
österreichweit im Auftrag der Justiz die Bewährungshilfe durchführt,
engagieren sich – zusätzlich zu den 750 Angestellten – rund 1.000
Menschen ehrenamtlich. Sie unterstützen Straftäter:innen dabei, ein
Leben ohne Kriminalität zu führen. Bei ihrer Arbeit werden sie von
hauptamtlichen Bewährungshelfer:innen angeleitet.
Am Montag traf Justizministerin Anna Sporrer neun ehrenamtliche
Bewährungshelfer:innen, um sich mit ihnen über ihre Tätigkeit
auszutauschen.
„Österreich ist ein Land des Ehrenamts, das auf den starken
Schultern von unzähligen Freiwilligen aufbaut – von Lesepatinnen für
Flüchtlingskinder über die Freiwillige Feuerwehr bis hin zur
engagierten Bewährungshilfe hier bei NEU START “, sagt die
Justizministerin. „Wer Menschen auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft
begleitet, leistet einen unverzichtbaren Beitrag für unser
Miteinander. Mein Gespräch mit den Ehrenamtlichen von NEU START hat
mich sehr beeindruckt: Sie reichen Menschen die Hand, die sich durch
grobe Fehler selbst quasi ‚ins Out‘ katapultiert haben, und glauben
fest an deren zweite Chance. Menschen, denen in der Öffentlichkeit
oft wenig Verständnis entgegengebracht wird und die keine starke
Lobby haben. ‚Der Mensch im Mittelpunkt‘ ist ein wichtiges Prinzip
auch meiner Politik als Justizministerin. Eine erfolgreiche
Resozialisierung ist dabei immer beides: eine individuelle Chance für
einen Neubeginn der Einzelnen. Und ein Beitrag zur Sicherheit der
gesamten Gesellschaft, von uns allen.“
Die Geschichte von NEU START ist untrennbar mit dem
ehrenamtlichen Engagement verbunden. „Die Gründung unseres Vereins im
Jahre 1957 erfolgte durch ehrenamtliche Pionier:innen“, sagt
Christoph Koss, Geschäftsführer von NEU START . „Besondere Bedeutung
hatten damals engagierte Frauen mit der Vision, Jugendliche nicht in
geschlossene Erziehungsanstalten einzusperren, sondern individuell in
Freiheit zu betreuen. Aus diesen Initiativen entstand schließlich die
Bewährungshilfe.“
Jährlich werden 4.500 Klient:innen bei NEU START von
Ehrenamtlichen betreut. „Mit ihrer jeweiligen Berufs- und
Lebenserfahrung sind diese Menschen ein große Bereicherung bei der
Arbeit mit unseren Klient:innen“, sagt Koss. „Sie sind ein ganz
deutliches Signal dafür, dass auch Menschen, die Straftaten
begangenen haben, ein Teil unserer Gesellschaft sind. Unsere
Ehrenamtlichen zeigen nicht mit dem Finger auf Menschen, die Fehler
gemacht haben, sondern sie tragen aktiv dazu bei, dass diese Fehler
gut gemacht werden. Dafür bin ich unseren ehrenamtlichen
Bewährungshelfer:innen sehr dankbar.“
Fotos: https://www.neustart.at/ehrenamt-bewaehrungshilfe
Zwtl.: Über NEU START
Seit 1957 arbeitet NEU START in den Bereichen Straffälligenhilfe
(Bewährungshilfe, Haftentlassenenhilfe), Opferhilfe und Prävention.
Der Verein bietet Einzelnen und der Gesellschaft Hilfen und Lösungen
zur Bewältigung von Konflikten und zum Schutz vor Kriminalität an.
NEU START beschäftigt 1.750 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Damit zählt NEU START zu einer der größten Non-
Profit-Organisationen in Österreich. www.neustart.at




