Ärzteverband Oberösterreich warnt Politik vor Einmischung in Kammerangelegenheiten

Linz (OTS) – Anlässlich eines Medienberichts einer Wiener
Wochenzeitung zu
Funktionärsbezügen in der Ärztekammer Oberösterreich mahnt DDr.
Michael Stelzl vom Ärzteverband Oberösterreich die Politik zur
Zurückhaltung: „Die Ärzteschaft ist als freier Berufsstand nicht ohne
Grund in der Selbstverwaltung organisiert. Sie soll frei von
politischem Einfluss sein und den Patienten die Gewissheit geben,
dass ihr Arzt oder ihre Ärztin nur dem Patientenwohl und keinen
politischen Interessen verpflichtet ist. Insofern halte ich es für
höchst unangebracht, wenn sich die Politik nun in kammerinterne
Vorgänge einmischt oder diese auch nur kommentiert.“

Dessen unbenommen habe seine Fraktion, so Stelzl weiter, stets
auf die Geldverschwendung innerhalb der Ärztekammer aufmerksam
gemacht und werde das auch weiterhin tun. „Unsere Fraktion hat gegen
eine Erhöhung der Funktionärsbezüge gestimmt, weil in Zeiten, in
denen die Honorare für Ärzte deutlich höher sein müssten und der
Leistungskatalog für Patienten deutlich weiter ausgerollt werden
sollte, auch einmal in der Kammer Sparsamkeit geboten ist“, erklärt
der Ärzteverband-Sprecher.

Ärzteverband mahnt: „Sich nicht in gerichtliche
Auseinandersetzung hineinziehen lassen“

Die aktuelle Diskussion rund um Funktionärsbezüge müsse sachlich
geführt werden und es gebe keinerlei Anlass für Kriegsgeheul, betont
DDr. Michael Stelzl: „Die Themen sind bekannt und natürlich müssen
sie gelöst werden. Ich warne jedoch davor, dass sich die Ärztekammer
jetzt in eine medial ausgetragene, gerichtliche Auseinandersetzung
mit ehemaligen Mitarbeitern hineinziehen lässt.“ Vielmehr solle die
ganze Angelegenheit nun Anlass für einen Kassasturz in der
Ärztekammer Oberösterreich sein. Auch müssten nun gemeinsam
Leitlinien erarbeitet werden, wie die Standesvertretung in Zukunft am
besten ihren gesellschaftlichen Auftrag im Sinne der Ärzte und der
Patienten erfüllen könne. Abschließend weißt Stelzl auf die
bevorstehende Ärztekammerwahl hin und betont, dass die Probleme nur
von Ärzten und nicht von der Politik zu lösen sind. Ganz im Sinne des
Mottos „Ärzte für Patienten und Ärzte für Ärzte“.