Wien (OTS) – Zwischen Spätherbst und Frühjahr verursacht das
Respiratorische
Synzytial-Virus (RSV) in Österreich regelrechte Epidemien. Vor allem
für Säuglinge und Kleinkinder stellt es eine ernsthafte Bedrohung für
die oberen und unteren Atemwege dar, die bis in die Intensivstation
führen kann. Zum Start der heurigen RSV-Saison empfiehlt die
Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ)
als Vorbeugemaßnahme eine flächendeckende passive Immunisierung von
Neugeborenen und Säuglingen.1
Im vor kurzem aktualisierten Impfplan Österreich wird die passive
RSV-Immunisierung für alle Säuglinge in ihrer 1. RSV-Saison und allen
Risikokinder bis zu einem Alter von 24 Monaten empfohlen und
kostenfrei im Rahmen des Kinderimpfprogramms angeboten.2
Bei einer passiven Immunisierung werden fertige Antikörper gegen
den Krankheitserreger verabreicht. Diese Antikörper sorgen für einen
sofortigen Schutz, der direkt nach der Injektion einsetzt und über
die gesamte RSV-Saison anhält.
Zwtl.: Fast alle Kinder infizieren sich
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine der häufigsten
Ursachen für schwere Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Betroffen
sind nicht nur Risikogruppen wie Frühgeburten, sondern auch völlig
gesunde, reifgeborene Kinder.
–
Nahezu alle Kinder infizieren sich bis zum 2. Geburtstag mit
RSV.3
–
In Österreich erkranken jährlich rund 54.600 Kinder im ersten
Lebensjahr, 1.100 von ihnen müssen deswegen in ein Spital – rund 75
Prozent davon sind völlig gesunde, reifgeborene Säuglinge.4
–
Vor allem die Erstinfektion im Säuglings- oder Kleinkindalter ist
gefährlich und kann auch für gesunde Kinder wegen ihrer noch engen
Atemwege kritisch bis lebensbedrohlich verlaufen. Nicht zu
unterschätzen sind auch mögliche Spätfolgen, zum Beispiel Asthma oder
COPD, die durch eine RSV-Infektion verursacht werden können.
–
Da die Erkrankung nicht zu einer bleibenden Immunität führt, kann
man sich immer wieder mit dem Virus infizieren.
Zwtl.: Der richtige Zeitpunkt zur Immunisierung
Um Neugeborene und Säuglinge bestmöglich vor schweren RSV-
Erkrankungen zu schützen, empfiehlt die ÖGKJ, Kinder, die in der RSV-
Saison – also zwischen Oktober und April – geboren werden,
unmittelbar nach der Geburt zu immunisieren. Kinder, die außerhalb
dieser Zeit zur Welt kommen, sollten die Immunisierung rechtzeitig
vor der nächsten Saison – also jetzt – erhalten.2
Seit Dezember 2024 sieht das kostenfreie Kinderimpfprogramm des
Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherung eine passive
Immunisierung von Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern in ihrer
ersten RSV-Saison vor. Für Risikokinder wird empfohlen, die
Immunisierung in der zweiten Saison zu wiederholen. Selbst wenn ein
Kind bereits eine RSV-Infektion durchgemacht hat, rät der nationale
Impfplan weiterhin zur passiven Immunisierung bis zum Alter von zwei
Jahren.2
Gemäß den aktuellen Empfehlungen des Nationalen Impfplans
Österreich 2025 richtet sich die passive Immunisierung von
Neugeborenen gegen RSV nach dem Impfstatus der Mutter während der
Schwangerschaft sowie nach dem Zeitpunkt der Geburt.2
Zwtl.: Geburt zwischen Oktober und März:
Wurde die Mutter mindestens zwei Wochen vor der Geburt während
der Schwangerschaft gegen RSV geimpft und ist von einer
regelgerechten Übertragung der Antikörper auf das Kind auszugehen,
ist keine zusätzliche passive Immunisierung erforderlich. Erfolgt die
mütterliche Impfung weniger als zwei Wochen vor der Geburt, wird eine
passive Immunisierung empfohlen.
Zwtl.: Geburt zwischen April und September:
Auch wenn die Mutter während der Schwangerschaft gegen RSV
geimpft wurde, soll das Kind passiv immunisiert werden, um einen
wirksamen Schutz während der kommenden RSV-Saison sicherzustellen.
Für Risikokinder (z. B. Frühgeborene) gilt:
Unabhängig von der RSV-Impfung der Mutter wird eine passive
Immunisierung empfohlen.
Zwtl.: Weniger Krankenhausaufenthalte und Intensivbehandlungen
Mit der Empfehlung der ÖGKJ und des nationalen Impfplans folgt
Österreich dem Beispiel anderer Länder, die die flächendeckende
passive Immunisierung von Säuglingen bereits in ihre Impfprogramme
aufgenommen haben. Die Erfahrungen zeigen, dass damit das Risiko für
Spitalsaufenthalte, Notaufnahmen und Intensivbehandlungen wegen RSV
deutlich verringert werden konnte.5
In Galizien (Spanien), das als erste Region die passive
Immunisierung von Säuglingen einführte, gingen die RSV-bedingten
Spitalsaufnahmen von Kindern unter sechs Monaten um mehr als 90
Prozent zurück.6
In Deutschland sank die Zahl der RSV-Erkrankungen bei Säuglingen
nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission auf weniger als die
Hälfte.7 Vergleichbare Erfolge wurden in Chile erzielt, wo die
passive Immunisierung von Säuglingen zu einem signifikanten Rückgang
der RSV-bedingten Krankenhausaufnahmen und Intensivbehandlungen
führte.8
Zwtl.: Erleichterung für Eltern, Entlastung des Gesundheitssystems
In Österreich ist die passive Immunisierung gemäß
Kinderimpfprogramm kostenfrei im Spital oder bei niedergelassenen
Kinderärzt*innen möglich. Sie bringt nicht nur eine große
Erleichterung für Eltern, sondern birgt auch großes Potenzial zur
Entlastung des gesamten Gesundheitssystems. Vor allem in der
Erkältungssaison, in der RSV-, Influenza- und SARS-CoV2-Infektionen
gehäuft auftreten, kann eine breitangelegte RSV-Prophylaxe für
Säuglinge einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Ambulanzen und
Kinderstationen zu entlasten, Kapazitäten in Spitälern und
Ordinationen freizuschaufeln und letztlich Kosten zu vermeiden.
Referenzen
1 Yildiz, G. S., Berger, A., Strenger, V., Dornbusch, H. J.,
Zacharasiewicz, A., Resch, B., Zwiauer, K., Kerbl, R. & Paulke-
Korinek, M. (2025). RSV-Prophylaxe in der Herbst-Winter-Saison
2025/26 durch passive Immunisierung von Neugeborenen und Säuglingen
mit Nirsevimab. Pädiatrie & Pädologie. https://doi.org/10.1007/s00608
-025-01325-6
2 Impfplan Österreich 2025/2026 V1.1;
https://www.sozialministerium.gv.at/Themen/Gesundheit/Impfen/impfpla-
n.html (letzter Zugriff am 29.10.2025)
3 Glezen WP et al. Am J Dis Child. 1986; 140(6): 543–546.
4 Sever et al. Sever Yildiz G, Resch E, Strenger V, Eber E, Resch
B (2024) Evaluating the economic and epidemiological impact of RSV
hospitalizations in Southern Austria. Influenza Other Respir Viruses
18(11):e70046
5 Sumsuzzman DM, Wang Z, Langley JM, Moghadas SM (2025) Real-
world effectiveness of nirsevimab against respiratory syncytial virus
disease in infants: a systematic review and meta- analysis. Lancet
Child Adolesc Health 9(6):393–403.
6 NIRSE-GAL: https://www.nirsegal.es/informe-en/latest-report.
7 Schönfeld, Viktoria ; Rau, Cornelius ; Cai, Wei ; Wichmann, Ole
; Harder, Thomas Less. The incidence of RSV infection since the
introduction of monoclonal antibody prophylaxis. Deutsches A
̈rzteblatt international , 22 Aug 2025, Vol. 122, Issue 17, pages 472
– 473.
8 Torres JP, Sauré D, Goic M, Thraves C, Pacheco J, Burgos J,
Trigo N, Del Solar F, Neira I, Díaz G, O’Ryan M, Basso LJ.
Effectiveness and impact of nirsevimab in Chile during the first
season of a national immunisation strategy against RSV (NIRSE-CL): a
retrospective observational study. Lancet Infect Dis. 2025 Jun
10:S1473-3099(25)00233-6. doi: 10.1016/S1473-3099(25)00233-6. Epub
ahead of print. PMID: 40513593.
MAT-AT-2501370-1.0-11/2025
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