Kleinwasserkraft Österreich: EABG darf Investitionen in die Energiewende nicht ausbremsen

Wien (OTS) – Mit Ende der Begutachtungsfrist zum
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EABG)
warnt Kleinwasserkraft Österreich vor den wirtschaftlichen Folgen
einer halbherzigen Umsetzung. Fehlende Verbindlichkeiten und unklare
Zielvorgaben bremsen dringend notwendige Investitionen, die die
heimische Wirtschaft und regionale Betriebe dringend brauchen.

Kleinwasserkraft Österreich begrüßt in weiten Teilen den Entwurf
des EABG, insbesondere die Verankerung des überragenden öffentlichen
Interesses an Vorhaben der Energiewende. Gleichzeitig sieht die
Branche allerdings zentrale Schwächen, die den Erfolg des Gesetzes
gefährden könnten. „Statt Beschleunigung erleben wir immer noch zu
viel Stillstand. Genehmigungsverfahren, die fünf bis zehn Jahre
dauern, darf es in Zukunft nicht mehr geben. Gerade in wirtschaftlich
unsicheren Zeiten wäre es fatal, wenn bürokratische Bremsen
Investitionen in klimaneutrale Energie und regionale Infrastruktur
behindern“, betont Paul Ablinger, Geschäftsführer von
Kleinwasserkraft Österreich.

Zwtl.: Beschleunigung auf allen Ebenen notwendig

Mehr Effizienz entsteht nicht durch mehr Bürokratie: Um eine
tatsächliche Beschleunigung zu erreichen, müssen Kapazitäten auch bei
den Behörden besser genutzt werden und erfolgreiche
Umsetzungsbeispiele rasch österreichweit übernommen werden. Zudem
sind die aktuell festgelegten Ziele zu niedrig, um eine tatsächliche
Beschleunigung zu fördern und liegen sogar unter dem im ÖNIP (
Österreichischer Netzinfrastrukturplan) definierten Niveau. Darüber
hinaus fehlen konkrete Konsequenzen bei Nichteinhaltung der
Ausbauziele oder Erzeugungsrichtwerte und können damit auch keine
rechtlich bindende Wirkung entfalten.

Zwtl.: Potenzial Beschleunigungsgebiete und Speicherausbau

Besonders großes Potenzial – und damit ein Quick-Win für Klima-
und Energiewende – sieht der Verband in der gezielten Ausweisung von
Beschleunigungsgebieten, vor allem dort, wo bereits bestehende
Querbauwerke vorhanden sind. Kleinwasserkraft Österreich hat dazu
bereits im Juni 2025 konkrete Vorschläge ausgearbeitet, um ungenutzte
Querbauten sinnvoll in die Energiewende zu integrieren. Die
Kombination aus ökologischer Verbesserung und beschleunigtem Ausbau
ist ein zentraler Hebel, um die Energiewende rasch und nachhaltig
voranzutreiben.

Neben dem Ausbau der Erzeugungskapazitäten fordert der Verband
auch klare Ausbauziele für Speicherlösungen. Pump- oder
Batteriespeicher sind essenziell, um die wachsende Volatilität am
Strommarkt abzufedern und damit die notwendige Flexibilität und
Netzstabilität zu sichern. In Kombination mit Speichermöglichkeiten
kann die Kleinwasserkraft nicht nur kontinuierlich Energie
bereitstellen, sondern auch aktiv zur Lastverschiebung und Vermeidung
von Negativ-Preisen beitragen.

Zwtl.: Energiewende absichern!

Die Energiewende erfordert entschlossenes, konsistentes und
rechtlich verbindliches Handeln. Entsprechende Gesetze und
Richtlinien müssen inhaltlich kohärent, rechtssicher und
zukunftsorientiert ausgestaltet sein. Daher fordert die
Kleinwasserkraft Österreich nachdrücklich, dass die nationalen Klima-
und Energieziele verbindlich gesetzlich verankert werden, um
sicherzustellen, dass neue Regelwerke nicht bereits während ihrer
Erarbeitung an Aktualität verlieren

„Weder Wirtschafts- noch Klimakrise warten auf
Verwaltungsverfahren. Wenn Gesetze zu spät oder halbherzig kommen,
verlieren wir wertvolle Zeit – und das können wir uns schlicht nicht
mehr leisten“, betont Paul Ablinger, Geschäftsführer von
Kleinwasserkraft Österreich.