IV zu Seniorenrat-Sitzung: Sichere Pensionen nur mit weiteren Pensionsreformen

Wien (OTS) – Österreichs Pensionssystem ist nicht nachhaltig, der
staatliche
Zuschussbedarf steigt massiv. Die wiederholt geäußerte Zielsetzung
der Politik, das geringe faktische Pensionsantrittsalter in
Österreich zu erhöhen ist richtig, hierfür braucht es aber auch die
konkret wirksamen Reformmaßnahmen im Pensionssystem. „Ein
demografiefittes Pensionssystem muss die gestiegene Lebenserwartung
abbilden, Altersgrenzen anheben und Frühpensionen gesetzlich
einschränken. Auch ein Seniorengesetz, das Frauen ab 55 und Männer ab
60 automatisch als Senioren qualifiziert, ist nicht mehr zeitgemäß“,
hält Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung
(IV), anlässlich der heutigen Vollversammlung des Seniorenrates fest.

Der jüngst beschlossene Schritt bei der Korridorpension ist
positiv, ab nicht ausreichend. Die Pensionskommission hat bereits vor
Jahren festgehalten, dass das Zugangsalter bei den Alterspensionen
mehr oder minder von den gesetzlichen Regelungen abhängt, genauer
gesagt von den im Gesetz vorgegebenen Altersgrenzen für die normale
und die jeweiligen vorzeitigen Alterspensionen. Die OECD empfiehlt
Österreich Reformen im Pensionssystem wie die Vermeidung vorzeitiger
Pensionierungen sowie wirksame Mechanismen zur Sicherstellung der
Nachhaltigkeit.

Seit Jahren belegen Aussagen von Expertinnen und Experten von
OECD, WIFO, IHS, EcoAustria, Fiskalrat oder Rechnungshof und
Gutachten der Alterssicherungskommission mangelnde Nachhaltigkeit und
strukturellen Reformbedarf im österreichischen Pensionssystem. „Der
Handlungsbedarf für Reformen im Pensionssystem wird immer drängender,
der massiv steigende Zuschussbedarf aus dem Budget gefährdet
zunehmend notwendige Zukunftsinvestitionen. Es ist entscheidend, hier
ehrlich Verantwortung zu übernehmen, um das Pensionssystem wieder
nachhaltig finanzierbar zu machen“, so Neumayer abschließend.