30 Jahre FH Kärnten – Hintergründe einer Erfolgsgeschichte

Villach (OTS) – Die FH Kärnten feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen.
Seit 1995 hat
sie sich von einer kleinen Bildungsinstitution zu einer international
vernetzten Hochschule mit mehr als 3.600 Studierenden, über 60
Studienprogrammen und einem breiten Forschungsprofil entwickelt.

Die FH Kärnten verfolgt seit jeher einen klaren Bildungsansatz:
praxisnah, regional verankert, aber mit internationalem Anspruch. Was
1995 mit 70 Studierenden in den Studiengängen Bauingenieurwesen und
Elektronik, unterrichtet in einem Bürogebäude in Spittal an der Drau,
begann, hat sich zu einer Hochschule mit über 60 Studienprogrammen in
vier Fakultäten an fünf Standorten entwickelt. Heute profitieren über
3600 Studierende von innovativen Lehrmethoden sowie einem großen
Netzwerk an internationalen Forschungs- und Wirtschaftspartnern.

Mit einem Fokus auf Internationalisierung, angewandte Forschung
und praxisnahe Ausbildung bietet die FH Kärnten Menschen nicht nur
eine qualitativ hochwertige akademische Ausbildung, sondern leistet
auch einen bedeutenden Beitrag zur regionalen und internationalen
Entwicklung.

Rektor Peter Granig zieht Bilanz: „Es ist uns gelungen, die FH
Kärnten fest in der Kärntner Bildungs- und Forschungslandschaft zu
verankern und zu einem unverzichtbaren Bestandteil von Wirtschaft,
Wissenschaft und Gesellschaft zu machen. Dieses Vertrauen und die
enge Kooperation mit unseren Partnerinnen und Partnern bilden die
Basis, auf der wir weiter wachsen. Unser Ziel ist es, noch stärker
als Motor für Innovation, Internationalisierung und nachhaltige
Entwicklung zu wirken – in Kärnten, in Europa und weit darüber
hinaus.“

Die Basis bildet ökologische, ökonomische und soziale
Nachhaltigkeit und eine Strategie die jene Themen forciert, die sich
unmittelbar auf Nachfragesteigerung, Studierendenzahlen und
Qualitätsführerschaft und damit auch auf eine langfristige
wirtschaftliche Absicherung der Hochschule auswirken.

Didaktik und Methodik und Bildungsformate der Zukunft

Die didaktisch/methodisch ansprechende und lernwirksame
Gestaltung von Studium und Lehre zählt an einer

Hochschule unbestritten zur unverzichtbaren Kernkompetenz.
Studierende erleben attraktive reale und virtuelle Lernräume, die gut
zum angestrebten Kompetenzerwerb passen und in denen solide
klassische mit innovativen Lehrmethoden (digital, Integration des
Naturraums) wirksam am Puls der Zeit kombiniert werden.

Gleichzeitig setzt die FH auf lebenslanges Lernen und
professionalisiert ihre Weiterbildungsangebote. Die FH Kärnten
Academy, das Weiterbildungszentrum, bietet derzeit etwa 70 Programme
– vom Lehrgang bis hin zu Kurzprogrammen (Microcredentials) – an und
verbindet wissenschaftliche Tiefe mit Praxisnähe.

Internationalität & Vernetzung

Es war 2006 als an der FH Kärnten die ersten beiden
englischsprachigen Studiengänge gestartet haben. Mittlerweile gibt es
drei Bachelorprogramme und acht Masterstudien in englischer Sprache
im Portfolio. Es studieren über 400 internationale Studierende aus 57
Ländern an der Fachhochschule.

Ein großer Meilenstein im Bereich der Internationalisierung
gelang im vergangenen Jahr: Als einzige österreichische Hochschule
erhielt die FH Kärnten, gemeinsam mit acht weiteren europäischen
Hochschulen im letzten Call der Europäischen Gemeinschaft den
Zuschlag für eine European-University-Allianz – ACE²-EU.

Die ACE²-EU Allianz verbindet neun Hochschulen in Europa, öffnet
Studierenden Zugang zu gemeinsamen Studienprogrammen und Forschenden
zu einem Netzwerk an Forschungszentren. Dabei geht es um die
Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Zukunft – darunter
der digitale und grüne Wandel sowie sozioökonomische Fragestellungen
– um eine nachhaltige gesellschaftliche Transformation zu
ermöglichen, von der nicht nur die Regionen und die EU, sondern die
Gesellschaft insgesamt profitieren.

Forschung & Innovation

Bauinnovation, Medizintechnik, Energieeffizienz und
Digitalisierung, Altersforschung oder Nachhaltigkeit, sind nur einige
der Themenfelder in denen die Forschung an der FH Kärnten tätig ist.
Die Forschung der FH Kärnten ist dabei kein Selbstzweck, sondern
Treiber für Wirtschaft, Gesellschaft und öffentliche Hand. 2025 ist
ein Forschungsvolumen von 10 Millionen Euro geplant, ein neuer
Rekord. Mehrere Horizon-Europe-Vorhaben unterstreichen die Exzellenz
in Themen wie nachhaltige Halbleiter, Resilienz ländlicher Räume oder
„Health in Cities“. Gleichzeitig sorgt die enorme Erfolgsquote in
INTERREG-Programmen (Italien–Österreich, Slowenien–Österreich,
Central Europe, Danube) für regionale Wertschöpfung und Impact.

Strukturell arbeitet die FH mit fünf Forschungszentren – IARA (
Ageing), CISMAT (Smart Materials), ADMiRE (Additive Manufacturing,
Robotics, Sensors & Engineering), CIME (Microelectronics) und myLAB (
flexibel personalisierte Laborausbildung) sowie dem im Mai 2023
eröffneten Josef-Ressel-Zentrum SODA (System on Chip Design
Automation), flankiert von 15 Forschungsgruppen. Inhaltlich reicht
der Bogen von KI-gestützter Diagnostik über nachhaltiges Bauen bis zu
sozialwissenschaftlichen Innovations-Settings.

Nachhaltigkeit & gesellschaftliche Verantwortung

Nachhaltigkeit ist an der FH Kärnten Lehr-, Forschungs- und
Campusprinzip. Die Hochschule ist EMAS-zertifiziert, arbeitet in
nationalen Bündnissen und verankert die SDGs in Programmen und
Betrieb. Ab 2017 wurden Projekte zu erneuerbaren Energien und
ressourcenschonenden Technologien forciert. Lehrpläne wurden
angepasst, um Nachhaltigkeit als Querschnittskompetenz zu verankern.

2020 wurde der UNESCO-Lehrstuhl für Nachhaltiges Management von
Schutzgebieten an die FH verliehen. 2024 folgte die Verlängerung
sowie die Übernahme des UNESCO-Sekretariats für das Welterbe
„Europäische Buchenwälder“. Im April dieses Jahres wurde das
Forschungszentrum ICEB (Interdisciplinary Centre for Ecosystem
Services and Biodiversity) eröffnet – das erste dieser Art in
Österreich, das Biodiversität messbar macht. Diese Projekte stehen
exemplarisch für den Anspruch, internationale Verantwortung zu
übernehmen und Wissen in globale Nachhaltigkeitsinitiativen
einzubringen.

Ein weiteres Beispiel ist die Stiftungsprofessur Holzbau am
Standort Spittal (ab 2025), die in enger Zusammenarbeit mit der
Wirtschaft innovative, CO₂-sparende Bauweisen erforscht und
vermittelt. Solche Projekte zeigen, wie die FH ihre gesellschaftliche
Rolle versteht: als Impulsgeberin, Vermittlerin und Partnerin für
zukunftsfähige Lösungen.

Verzahnung von Lehre und Forschung

Einer der markantesten Merkmale an der FH Kärnten ist die enge
Verflechtung von Lehre und Forschung. Jede Studentin, jeder Student
soll während des Studiums mit aktuellen Forschungsprojekten in
Berührung kommen. Das beginnt bei kleinen Projekten im ersten
Semester und reicht bis zur aktiven Mitarbeit in internationalen
Forschungskonsortien.

Dieser Ansatz hat zwei Effekte: Zum einen lernen Studierende, ihr
Wissen sofort praktisch anzuwenden. Zum anderen entsteht ein
ständiger Wissenstransfer zwischen Forschung, Lehre und Praxis.

Ausblick – Die nächsten Kapitel der FH Kärnten

Drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung steht die FH Kärnten an einem
Punkt, an dem Vision und Realität auf besondere Weise
ineinandergreifen. Was einst als mutiges Projekt mit wenigen
Studiengängen begann, ist heute ein international vernetzter Bildungs
– und Forschungsraum mit klarer strategischer Agenda bis 2030.

Der mit Ende des Jahres scheidende Geschäftsführer, Siegfried
Spanz resümiert: „Es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Stolz,
heute auf nahezu zwei Jahrzehnte an der Spitze dieser Hochschule
zurückzublicken. In dieser Zeit haben wir gemeinsam enorme Schritte
gesetzt: Die FH hat sich von einer regionalen Bildungseinrichtung zu
einer der forschungsstärksten Fachhochschulen des Landes entwickelt.

Besonders wichtig war mir stets, dass wir den internationalen
Austausch intensivieren. Heute sind wir Teil einer lebendigen, global
vernetzten Hochschulwelt – mit zahlreichen Partnerschaften und nicht
zuletzt durch die Integration in die European University Initiative.
Damit haben wir ein Fundament geschaffen, das unseren Studierenden
und Forschenden Türen in ganz Europa und weit darüber hinaus öffnet.

All diese Erfolge wären ohne das Engagement und die Leidenschaft
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrenden, Studierenden und
Partner nicht möglich gewesen. Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank. Ich
verlasse mit Ende des Jahres die Geschäftsführung mit der Gewissheit,
dass die FH Kärnten bestens aufgestellt ist, um ihre
Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Forschung, Internationalisierung
und die Förderung junger Talente werden auch in Zukunft unsere Stärke
bleiben. Es war mir eine Freude, diesen Weg so lange mitgestalten zu
dürfen.“

Die kommenden Jahre werden geprägt sein von einer Lehre, die sich
nicht nur an Inhalten, sondern an Menschen orientiert. Die Hochschule
wird noch mehr zum Partner und Mentor sowie zum Ermöglicher von
Lebenszielen und einem echten Studienerlebnis. Flexible Learning
Journeys und innovative Didaktikformate machen Studienwege
individueller, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Die FH Kärnten wird
dabei weiter das tun, was sie stark gemacht hat: praxisnah ausbilden,
wissenschaftlich fundieren und die Schnittstellen zu Wirtschaft,
Gesellschaft und Forschung konsequent pflegen.

Der mit 1. Oktober neu gestartete Geschäftsführer, Martin Waiguny
blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. „Das Jubiläum der FH Kärnten ist
nicht nur ein Moment des Rückblicks, sondern für mich – neu in meiner
Rolle – vor allem ein Anlass, nach vorne zu blicken. In den
vergangenen Jahren hat die Hochschule gezeigt, wie praxisnahe
Ausbildung, wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliche
Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Für die Zukunft setzen wir klare Schwerpunkte, um eine Hochschule
der Chancen und der Wahl zu sein: Als Mitglied einer European-
University-Allianz ist es besonders wichtig, die
Internationalisierung konsequent weiter voranzutreiben, indem wir die
Internationalität im Haus stärken, den Austausch von Studierenden,
Lehrenden und Forschenden intensivieren und strategische
Partnerschaften mit Hochschulen und Unternehmen weltweit ausbauen.
Nur so können wir unsere Studierenden bestmöglich auf die globalen
Herausforderungen vorbereiten.

Darüber hinaus stärken wir die Forschung als Innovationsmotor
unserer Hochschule. Mit interdisziplinären Projekten, enger
Kooperation mit der Wirtschaft und einer starken Vernetzung in
nationale wie internationale Forschungslandschaften leisten wir einen
Beitrag zur Entwicklung neuer Lösungen, die weit über den Campus
hinauswirken. Unser Ziel ist es, die FH Kärnten als
zukunftsorientierte, international vernetzte und forschungsstarke
Institution zu positionieren – und damit zur Hochschule der Wahl für
Studierende, Lehrende und Forschende sowie für unsere Partner und die
gesamte Gesellschaft zu werden. Ich freue mich auf die spannende
Aufgabe, dies in den kommenden Jahren voranzutreiben.“