Wiens Bürgermeister Ludwig zum Tod von Anton Pelinka: „Er war der Kopf und die Seele der Politologie“

Wien (OTS) – „Die Nachricht vom Tod Anton Pelinkas hat mich zutiefst
getroffen und
berührt“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig.
„Denn Pelinka“, so der Stadtchef, „war der Kopf und die Seele der
kritischen und analytischen Politikwissenschaft und damit auch ein
unbestechlicher Mahner, der auf autoritäre und rechtsextreme
Fehlentwicklungen in der heimischen Politik aufmerksam machte.“
Ludwig: „Dafür nutzte er nicht nur das Medium Buch, sondern auch
Medienauftritte in Zeitungen, im Radio und im Fernsehen, die ihm im
ganzen Land größte Aufmerksamkeit verschafften. Zudem prägte er als
langjähriger Lehrender Generationen von Studentinnen und Studenten in
ihrem Verständnis von Politik und Zeitgeschichte.“
„So zeigte Pelinka etwa mit seinen ,Fünf Fragen an drei Generationen‘
die gefährliche Aktualität des Antisemitismus auf“, so Ludwig. „Zu
seinen Polit-Bestsellern gehörten aber auch präzise Analysen über den
Aufstieg der FPÖ und das ,Phänomen Jörg Haider‘.“
„Anton Pelinka hat sich kraft seiner wissenschaftlichen Exzellenz
stets für eine offene Gesellschaft eingesetzt“, so der Bürgermeister.
„Er war als Österreichs Vertreter in der Europäischen Kommission
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit tätig, zudem war er mit
großer Leidenschaft an der Gründung des Wiener Wiesenthal Instituts
für Holocaust-Studien beteiligt.“
„Die Auszeichnung mit dem Bruno-Kreisky-Preis für sein
publizistisches Gesamtwerk hat sich Anton Pelinka mehr als verdient“,
so Ludwig.
Bürgermeister Ludwig: „Der Tod Anton Pelinkas hat in der Polit- und
Geschichtswissenschaft sowie in der gesellschaftspolitischen
Publizistik eine nicht zu heilende Wunde geschlagen. Meine innigste
Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen.“ (Schluss) red