Europäischer Tag der Depression: Gesundheitsministerin Schumann betont Bedeutung von Prävention und Versorgung

Wien (OTS) – Der Europäische Tag der Depression am 5. Oktober macht
jedes Jahr auf
eine der häufigsten psychischen Erkrankungen aufmerksam: Depressionen
betreffen Menschen aller Altersgruppen, Frauen dabei häufiger als
Männer. Laut der letzten österreichischen Gesundheitsbefragung (ATHIS
) berichteten 5,7 % der Männer und 9,2 % der Frauen, innerhalb der
vergangenen zwölf Monate an Depressionen gelitten zu haben. Bei 77,9
% der Betroffenen erfolgte die Diagnose durch eine Ärztin oder einen
Arzt. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern und Altersgruppen: Während im jungen Erwachsenenalter
vergleichsweise wenige Menschen betroffen sind (Männer: 3,2 %,
Frauen: 4,6 %), steigt der Anteil im höheren Alter deutlich an (
Männer: 7,4 %, Frauen: 14,2 %). Die nächste Erhebungswelle von ATHIS
läuft derzeit, neue Daten werden Ende 2026 erwartet.
Gesundheitsministerin Korinna Schumann betont: „ Hinter jeder Zahl
steht ein Mensch – mit Sorgen, mit Leid, mit dem Wunsch nach
Verständnis und Hilfe. Depression ist kein persönliches Versagen,
sondern eine Erkrankung, die uns alle angeht. Wir müssen hinhören,
entlasten und den Mut fördern, sich Hilfe zu holen – ohne Angst vor
Stigmatisierung. “

Kinder und Jugendliche besonders im Fokus

Depressive Störungen sind jene Erkrankung, die bei unter 19-
Jährigen den größten Verlust an gesunden Lebensjahren unter allen
psychiatrischen Störungen verursachen. In Österreich berichten rund
20 bis 25 % der Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr von
psychischen Beschwerden, bei 3 bis 10 % wird eine Depression
vermutet. Umso wichtiger sind gezielte Maßnahmen für junge Menschen.
„Gerade für Kinder und Jugendliche brauchen wir eine enge
Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und psychosozialen
Fachkräften, um das Bewusstsein zu stärken und gleichzeitig konkrete
Hilfsangebote anzubieten“, so Schumann.

Das Gesundheitsministerium arbeitet sowohl im Bereich der
Vorbeugung und Ressourcenstärkung – etwa im Rahmen der Agenda
Gesundheitsförderung – als auch an der Verbesserung der
Regelversorgung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung
eines gesamthaften psychosozialen Versorgungskonzepts, das derzeit im
Rahmen der Gesundheitsreform (Zielsteuerung-Gesundheit) erarbeitet
wird.

Der Europäische Tag der Depression ist eine Initiative der
European Depression Association (EDA), um das Bewusstsein für
Depressionen zu schärfen und die Versorgung zu verbessern. Im Jahr
2025 steht der Aktionstag unter dem Motto „Depression in einer
rastlosen Welt“. In Europa sind etwa 50 Millionen Menschen mindestens
einmal in ihrem Leben von einer Depression oder depressiven Phase
betroffen (elf Prozent der Bevölkerung). Trotzdem wird diese Form der
Erkrankung weiterhin stark unterschätzt: Lediglich ein Drittel der
Erkrankten – so Expertenschätzungen – erhält professionelle Hilfe.